2016: W.07 – Ankeralarm

22.08.2016 – Montag

das Wetter heute: Sonne,
Wind: SW 1 – Temperatur: 17° – Barometer: 1020

Unsere Route heute: nur Kåseberga

Die Luftfeuchtigkeit ist heute extrem hoch.

Da Wolfgang bei seinen vielen Motorkontrollen bemerkt hat, dass er relativ viel Getriebeöl benötigt, kam heute von der Fachfirma der beruhigende Rückruf, dass er ohne Probleme damit weiterfahren kann, er müsste es halt nur regelmäßig kontrollieren und ggf. nachfüllen. Mein vorsichtiger Mann ist jedoch der Meinung, dass wir nun etwas zügiger die Fahrt in Richtung Westen antreten.

Am Mittag machen wir einen Spaziergang durch den etwas verschlafenen Ort. Es ist ein ganz normaler Ort, keine alten Häuser zu sehen, der gesamte Tourismus bezieht sich auf Ales stenar.

Dann finden wir auch einen anderen Weg zu den Klippen, zumindest nicht so steil, wie vom Hafen aus. Hier sehen wir einige Radfahrer, die mit ihrem Ebike und beladen mit einem Paraglidingschirm nach oben fahren. Wir beobachten dann oben, dass die Paraglider einfach von der Klippe aus loslaufen und hier besondere Aufwinde haben.  Sie halten sich sehr lange in der Luft.

Die Wettervorhersage für morgen sagt westliche Wind 3-4 Bft. Voraus. Also heißt es für uns: kreuzen. Entweder bis Abbekås oder bis Gislövsläge, mal sehen, wie es morgen wirklich sein wird.

23.08.2016 – Dienstag

das Wetter heute: bewölkt,
Wind: WSW 3-4 – Temperatur: 16° – Barometer: 1024 mB.

Unsere Route heute: von von Kåseberga nach Abbekås

Wolfgangs Zahnschmerzen haben zum Glück etwas nachgelassen. Gegen 08:00h kommt, wie nicht anders erwartet, na was wohl? Regen.

Wir machen das Boot fertig und werden wohl unter Motor nach Abbekås fahren, der Wind kommt inzwischen aus W mit 1 Bft.

Erstaunlich, wie schnell sich der Himmel verändert, zwischen diesen Bildern liegt keine halbe Stunde.

Gegen 10:00h fahren wir los. Draußen ist wieder Wind aus W 2-3 und es steht eine unangenehme alte Dünung, so dass wir uns durch die Wellen schaukeln.

Trotzdem lasse ich mir meinen Schlaf nicht nehmen und wache erst kurz vor Abbekås wieder auf.

Gegen 14:00h machen wir am Kopfsteiger im Hafen von Abbekås fest, da hier eine grüne Tafel zu sehen ist.

Bei Ostwinden dürfte hier ein ordentlicher Schwell in den Hafen laufen. Gästeboxen sind links und rechts, wenn man in den Hafen kommt, direkt ein Platz.

Ein erneuter Versuch, die Hauptzutat für das Abendessen zu angeln. Leider wieder nicht von Erfolg gekrönt.

Die Treppe nicht ins Nirgendwo, sondern direkt in die Ostsee zum Baden.

Ob das Wetter morgen schön wird?

24.08.2016 – Mittwoch

das Wetter heute: Sonne,
Wind: 0 – Temperatur: 12° – Barometer: 1027 mB.

Unsere Route heute: nur Abbekås

Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung :-))

Die Sanitäranlagen im Hafen sind ok. Es gibt dort einen ziemlich modernen Sanitärcontainer, je 2 Einzelkabinen mit Duschen + Toiletten alles aus Edelstahl. Duschen kann man hier, solange wie man möchte, alles inbegriffen, ebenso Strom und Wasser.

Ein sehr übersichtlicher Hafen

Wie wir im Laufe des Tages sehen, ist dies ein Treffpunkt der Jugend.

Ob sie einen guten Fang gemacht haben?

Den Tag verbringen wir mit einer Radtour in beide Richtungen vom Ort. Einkauf bei „Mats-Öppet“ und genießen heute das wirklich schöne Sommerwetter.

Hier hat sich der Landwirt einen wirklich schönen Feierabendplatz geschaffen :-))

Zum Abendessen gibt des den letzten eingelegten Hering von Christiansø, schade eigentlich.
Obwohl, eine Schale haben wir noch im Gepäck, aber die soll ein kleines Mitbringsel für Schwiemu sein. Wir sind sicher, ihr schmeckt der Hering ebenso gut, wie uns.


ob das Wetter morgen schön wird?

25.08.2016 – Donnerstag

das Wetter heute: Sonne,
Wind: 0 – Temperatur: 17° – Barometer: 1025 mB.

Unsere Route heute: von Abbekås nach Rødvig

Windvorhersage für Heute: aus südlichen Richtungen mit ca. 10 Kn.

Kurz nach 07:00h verlassen wir den Hafen von Abbekås.

Gut 1 Std. später können wir auch segeln. Kurz nach 12:00h hören wir einen Funkspruch, dass eine Person beim Schwimmen durch Strömung von einem Segelboot vermisst wird.

Ich lege mich wieder mal aufs Ohr, da kann ich am wenigsten falsch machen :-))

Gegen 17:00h erreichen wir den Yachthafen von Rødvig.

Wolfgang versucht die letzte Boxengasse zu fahren und kann dort kaum wegen Wind und Enge wenden. Das Anlegen in der Box geht dann zunächst auch leicht in die Hose, aber ohne Konsequenzen. Irgendwie hätten wir 2 Boxen gebraucht ;-)) Der freundliche Nachbar von der Marte Meo nahm mir vorn die Leine ab und hinten wollte Wolfgang durch leichtes Abtriften in der Nebenbox festmachen.

Kunst im Hafen :-))

Hier kommt gegen Abend der Hafenmeister am Steg zum Kassieren. 170 DKK in bar inkl. Strom und Duschen (50DKK). Die Duschen und Toiletten sind im Haus beim Hafenkontor. WLAN ist hier sehr gut.

Stevns Klint, die Steilküste bei Rödvig

Rødvig Flintofen 
Seit den 1870er Jahren brannte man im Flintofen Feuersteine. Diese wurden nach Kopenhagen verkauft und dort der Keramik beigemischt.

Der heutige Flintofen ist ein Nachbau.

Bereits in der Steinzeit wurde Flint für Waffen und Werkzeuge benutzt. Im 17. Jahrhundert begann man Feuersteine für Feuerwaffen zu verwenden.

Viel machen wir heute nicht mehr, der Tag war doch recht lange.

26.08.2016 – Freitag

das Wetter heute: Sonne,
Wind: SSE 2 – Temperatur: 19° – Barometer: 1018 mB.

Unsere Route heute: nur Rødvig

Am Vormittag machen wir eine Rundreise, die hier kostenlos von der Touristinfo mit einem Bus angeboten wird. Wir sehen viel von Land und Leuten, insbesondere Stevns Klint – eine Kreideklippe mit einer sehr schönen Kirche auf der Klippe. Die Nachbarn von der Marte Meo brachten uns auf diese Idee und so zogen wir zu viert los.

Hier sagt man, dass es sich bei diesem Hügel um eine sogenannte Grabkiste aus der Steinzeit handelt.
Nachkontrollieren können wir es halt nicht und glauben mal, was man uns sagt.

Dann geht es weiter zu Vallø slot, es war früher ein alter Gutshof, der erstmals 1285 erwähnt wurde. Später wurde es ein Frauenstift für verwitwete oder ledige Damen. Heute werden die Einnahmen von ca. 2.900 ha Wald und 1.200 ha Ackerland für karitative Zwecke verwendet. Außerdem gibt es noch u.a. ein Sägewerk, einen Campingplatz und den Schlosskrug.

Eine ganz besondere Art, das Boot am Steg festzumachen, das habe ich noch nicht gesehen. Man sieht halt alles zum ersten Mal.

Dann geht es zu Stevns Fyr. Er liegt ca. 50 m vom Rand der Stevns Klint. Er ist ca. 27 m hoch

Nun kommt für uns der Höhepunkt des Tages: die Højerup Gamle Kirke. Sie liegt auf der 30 m hohen Klippe und wurde 1357 geweiht.

Zuerst schwankten die Bäume, dann fiel der untere Teil des Kliffs und zuletzt die obersten Bodenschichten auf den Strand.
So beschrieben 3 Fischer das Herabstürzen des Kirchenchors und Teile des Friedhofs am 16. März 1928.
Die beschädigte Kirche wurde schnell zur Touristenattraktion und 3 Tage später zählte man den 20.000sten Besucher.
Bereits 1910 hatte man die Kirche geschlossen und durch eine neue ersetzt.
Vom Inneren der heute gesicherten Kirche hat man eine fantastische Aussicht über Stevns Klint und die Ostsee.

Erklärungstafel bei der Kirche

Alleine hierfür hat sich der Ausflug allemal gelohnt.

Das ist die Højerup Kirke, diese haben wir jedoch nur von der Ferne gesehen.

Am Nachmittag ist Nichtstun angesagt. Der Wetterbericht für morgen: Winde um 2-3 Bft. Zunächst aus NW, dann drehend auf östliche Richtung und zum Sonntag auf 4 Bft. Auffrischend.

27.08.2016 – Samstag

das Wetter heute: Sonne,
Wind: NNW 1 – Temperatur: 16° – Barometer: 1022 mB.

Unsere Route heute: von Rødvig zum Præstø Fjord

Gegen 09:00 verlassen wir den Hafen von Rødvig.

Kein Segeln möglich, dafür ein fast unwirkliches Bild in der Faxe Bugt – schwimmendes Land, so sieht es fast aus.

Wir wollen heute ankern. Gegen 11:00h sollten an unserer Wegmarkierungen 2 gelbe Tonnen sein, die es nicht mehr gibt. Aber wir kommen gut um die Untiefen und dann gegen 13:00h in der Bucht an. Der 1. Ankerversuch misslang wegen dem krautigen Untergrund. Aber beim 2. Mal klappte es und wir liegen mittenmang in der Bucht. Wolfgang tauchte sicherheitshalber zum Anker hinab, der auf der Seite liegt. Er gräbt ihn dann in den Sand ein. Ankern auf ca. 2 m Wassertiefe mit 25 m Kette. Ankeralarm ist zunächst auf 50 m eingestellt, später auf 100 m erhöht.

Am Nachmittag fährt ein kleines Boot durch den Fjord, ansonsten einfach nur Ruhe und wir sind allein in dem Fjord,

bis wir dann im Hintergrund die Marte Meo sehen.

Gegen Abend ziehen Wolken auf, die werden sich doch wohl bis morgen wieder verzogen haben.

Gegen 22:00h liegen wir ruhig und fest immer noch am selben Platz.

Nach einem guten Abendessen verbrachten wir eine ruhige Nacht in der Bucht, zumindest ich ;-))

28.08.2016 – Sonntag

das Wetter heute: leichter Regen,
Wind: Temperatur: 16° – Barometer: 1015 mB.

Unsere Route heute: vom PræstøFjord nach Præstø

Wolfgang war in der Nacht 2 mal auf, um nach dem Stand zu sehen. Bis 03:15h lagen wir brav am selben Fleck wie gestern Abend. Gegen 05:30 weckte ihn der Ankeralarm. Starker Wind, Donner und Blitze, Der Wind hat um 180° auf östliche Richtung gedreht und wir liegen in einer starken Gewitterfront. Dann setzte auch starker Regen ein und der Wind drehte zurück auf West. Der Anker hält und langsam flaut der Wind wieder etwas ab.

Morgens um 7 ist die Welt nicht mehr so ganz in Ordnung – alles pitschepatsche nass.

Vormittags haben wir jedoch immer wieder Böen, die bis auf 30 Kn. Gehen. Lt. Wettervorhersage soll es gegen Mittag besser werden. Daher warten wir erst einmal bei einem ausgedehnten Frühstück ab.

Gegen 13:30 wollen wir dann starten, der Anker geht gut hoch, aber auf dem Vorschiff ist alles voller Kraut.

Wir fahren den Track von gestern zurück und dann an der östlichen Untiefentonne an der kleinen Insel „Storeholm“ im betonnten Fahrwasser in Richtung Præstø Hafen, wo wir dann kurz nach 14:00h einen Platz am Kopfsteiger der Brücke 8 haben. Die „Marte Meo“ liegt in der nächsten Box.

Die Marte Meo war in den frühen Morgenstunden auf Wanderschaft gegangen, der Anker wollte wohl unter dem starken Wind ein wenig mitwandern. Sie sind daher schon sehr früh in den Hafen gefahren.

Der Hafen ist relativ groß und passt so gar nicht zu dieser kleinen Kate.

Hier sind auch die Duschen untergebracht.

Diese Karren gefallen mir, wir haben sie schon in einigen Häfen in Dänemark gesehen.

zu beiden Seiten des Hafens geht ein schöner Weg am Wasser entlang.

Bezahlautomat am Hafenkontor im „Handelshafen“ neben dem großen roten Haus. Den Code bekommt man mit der Qittung, WLAN ist frei, aber nicht zu gebrauchen.

Gegen Abend setzt wieder einmal starker Regen ein, gefolgt von einem unbeschreiblichen Gewitter. Bis zum späten Abend gibt es auch immer wieder weitere Schauer. Wind ist kaum noch, aber morgen soll er wieder stärker aus W blasen.

Wolfgang hat sich heute eine Zahnkrone ausgebissen, also heißt es: hier einen Zahnarzt suchen, der die Krone wieder festsetzen kann.

Und wieder eine Woche später und näher zum Heimathafen.

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