Auf der Suche nach einem neuen alten Schiff für uns

Der Werdegang vom Gedanken bis zum Eigentum

Seitdem wir im Herbst 2010 den Entschluss gefasst haben, unsere Halcyon 23 zu verkaufen, machen wir uns auch auf die Suche nach einem neuen Schiff. Dieses soll uns die nächsten Jahre auf größeren Törns sicher durch die Meere führen.

Wir suchen ein Schiff so aus den Jahren 1975 – 1985, ca. 30 – 34 Fuß. Es muss absolut schwerwettergeeignet und einhandtauglich sein. Auch sollte es kein „Wohnwagen auf dem Wasser“ sein – schiffig eben, wie sie in den frühen Jahren gebaut wurden. Das wollen wir.

Die Marken veränderten sich im Lauf der Zeit unserer Suche, am Anfang standen alte Dufours zur Debatte, aber nach den ersten zwei Bootsbesichtigungen nicht wirklich lang.

Die Contest und zwar die 32cs ist nun einer der Wunschkandidaten. Es wurden nur 102 Stück davon gebaut, umso erstaunlicher ist, dass wir einige davon zu Gesicht bekamen.

Dann kam die Fellowship33 dazu, bei der ersten war ich von der Einteilung nicht wirklich begeistert. Die Achterkoje nur vom Cockpit begehbar, und die Pantry gegenüber der Sitzecke im Salon.


Inzwischen ist Mai 2011 und wir schauen uns nach weiteren Modellen um, z.B. eine Najad34, Malö40, HR, Rasmus oder Monsun, Optima98 oder ähnliche.

Nun ist es Mitte Juni und viele Schiffstypen sind durchs Raster gefallen. Irgendetwas stimmte immer nicht. Auch mein Traum von einem Segelschiff, einer Najad34. Leider leider – sie hat zu viel Tiefgang.

Übrig geblieben ist eigentlich nur noch eine – die Malö40. Lassen wir uns überraschen, ob es auch dabei bleibt.

Wolfgang hat natürlich bei der Suche den Löwenanteil, wie kann es auch anders sein, denn wie steht so schön in meiner Signatur im Segelforum: „Ich bin nur Gast hier und habe vom Segeln keine Ahnung, davon aber viel“

Ich fühle mich mehr für das Wohlfühlen unter Deck verantwortlich und muss bei einer Schiffsbesichtigung eigentlich nur mit dem Kopf nicken und damit ausdrücken:

Ja, hier kann ich mir vorstellen, dass wir uns wohlfühlen.

Der liebe Mann hat dafür alles andere im Kopf. Aber wir beide wollen ja ein Schiff, das unserer beiden Anforderungen entspricht. Dafür helfe ich mit vielen Fotos von den Booten, die wir besichtigen. Dadurch können wir dann, wieder daheim, alles noch einmal Revue passieren lassen und besser vergleichen. Das hat uns schon
oftmals gute Dienste geleistet.

So werden wir hoffentlich irgendwann in nächster Zeit sagen können:

Wir haben unser Schiff gefunden!         aber alles schön der Reihe nach . . .


Unsere 1. Tour am 01. November 2010 nach Enkhuizen, Medemblik und Lelystad

In Enkhuizen waren 2 Dufours zu sehen, 29 und 31 Fuß. Bei beiden Schiffen hielt sich meine Begeisterung sehr in Grenzen. Beide Schiffe lagen wohl schon Monate, wenn nicht Jahre am Steg und hielten einen regelrechten Dornröschenschlaf. So sahen sie auch aus. Ein missmutiger Makler half uns auch nicht viel weiter. Man hatte fast den Eindruck, man müsse sich entschuldigen, dass wir ihn störten und die beiden Schiffe besichtigen wollten.


Das 1. Schiff auf unserer Suche – eine Dufour29 von 1977

Dufour29 von 1979

Bei diesem Schiff hatte ich arge Probleme, mich überhaupt sicher auf dem Deck zu bewegen. Es kam mir an den Seiten sehr schräg vor.
Innerlich hatte ich dieses Schiff schon abgehakt. Als dann im Innenbereich die Farbe ROT überwiegend war, wurde der Haken immer größer.

Auch eine seltsame Unordnung, um nicht zu sagen, Gerümpel, war über den gesamten inneren Bereich verteilt.
Man konnte nur steigen. Unglaublich, wie manche Menschen glauben, ihr Schiff verkaufen zu können.

Das 2. Schiff auf unserer Suche – eine Dufour31von 1976

Dufour31 von 1976

Nur einen Steg weiter lag sie. Auch hier war der Eindruck nur schrecklich.
Ein roter Rumpf – völlig matt und ausgeblichen – trug das Seinige dazu bei. Die völlig zerrissene Sprayhood setzte schon Moos an. Nein, so etwas suchen wir nicht wirklich.

Also ging es direkt weiter nach Medemblick.

Das 3. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 31HT von 1974

Contest31 HT von 1974

Eine Contest 31 HT stand auf dem Plan. Sie lag nicht im Wasser und wurde direkt von einer Werft angeboten.
Das war schon ein riesengroßer Unterschied zu den beiden vorherigen Schiffen. Leider auch der Preis, der aber vollends gerechtfertigt war.
Insgesamt kam aber auch hier kein richtig gutes Bauchgefühl auf.

Also weiter an diesem Tag zum Hafen nach Lelystad

Das 4. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 32 CS von 1979

Contest 32 CS von 1979

Die vergrößert eingebaute feste Scheibe mit dem „festen Deckel“ oben drauf wirkte doch sehr gewöhnungsbedürftig. Außerdem war das Teakdeck ziemlich fertig.
Auch dieses Schiff kam für uns nicht in Frage, da der Preis plus die notwendigen Arbeiten fernab jeglicher Relation lag.

Das 5. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 34 von 1977

Contest 34 von 1977

Dieses Schiff lag gleich nebenan. Hier hatte ich erhebliche Probleme, mit meinen kurzen Beinen überhaupt ins Innere zu kommen, also waren alle weiteren Gedanken unerheblich.

Den Abschluss an diesem Tag bildete ein kurzer Blick auf eine WIBO 945. Dieses Schiff war so schrecklich „verbastelt“, dass ich lieber kein Foto davon einstelle.

Das war also unser 1. Tagesausflug nach Holland. Innerlich hatte ich auf der Heimfahrt schon alles abgehakt. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass wir uns auf einem dieser Schiffe wohlfühlen würden.

Also abwarten, was die nächste Tour so für uns zu bieten hat . . .

Unsere 2. Tour am 29. Januar 2011 nach Roermond

Heute war der Weg nicht ganz so weit und wir hatten auch nur 1 Schiff auf dem Plan. Die Dufour sollte aus Altersgründen des Eigners abgegeben werden.

Das 6. Schiff auf unserer Suche – eine Dufour 31 von 1982

Dufour31 von 1982

Aber der Tiefgang hat uns dann doch abgehalten, obwohl der Preis und auch die Ausstattung durchaus nicht zu verachten war.

Aber es tat gut, auch mal ein Schiff zu sehen, welches gepflegt zum Verkauf stand. Jedoch leider für uns zu viel Tiefgang. Wer weiß, für was es gut ist und was uns noch so an anderen Schiffen begegnet.

Unsere 3. Tour am 26.03.2011 nach Lelystad, Sneek und Stavoren

Heute stand 3 mal je eine Contest auf dem Plan. Alle eigentlich recht preiswert. Das wird wohl nichts geben. Demnach sind die Gedanken bei der Fahrt entsprechend. Oder sollten wir ein Schnäppchen finden?

Das 7. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 33 von 1975

Contest 33 von 1975

Der Preis hätte uns eigentlich schon stutzig machen sollen. Aber spätestens beim Anblick war uns klar, warum dieses Schiff „so preiswert“ war.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Es waren keine Flecken – es waren Dellen und Beulen!

Also ganz schnell weiter zur nächsten Besichtigung nach Sneek. Auch hier musste beim Preis ein Haken sein, mal sehen, was uns erwartet.

Das 8. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 33 von 1971

Contest 33 von 1975

Dieser „Haken“ wurde dann sehr schnell klar:
Das Schiff hatte vor 3 Jahren eine Osmosebehandlung, die wohl auch von einer Fachfirma durchgeführt wurde. Dies war aber wohl leider doch nicht so fachmännisch durchgeführt worden, denn es zeigten sich schon wieder erste Blasen.
Dennoch stellt sich uns die Frage: Lohnt der Aufwand trotz des niedrigen Anschaffungspreises?

Also weiter nach Stavoren.

Das 9. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 33 von 1972

Contest 33 von 1971

Auf die Frage, warum dieses Schiff so preiswert sei, ob ein Osmoseschaden vorliegen würde, bekamen wir vom Makler die Antwort: Er wisse es nicht, er habe das Schiff noch nicht von unten gesehen, aber es könnte wohl so sein, denn 90% dieser Schiffe hätten Osmose.
Na toll, auf eine solche Antwort gibt es nur eins: Auf hoffentlich Nimmer Wiedersehen.


So fuhren wir wieder einmal von einer Besichtigungstour heim. Viele Gedanken im Kopf.
Sollen wir uns das Schiff aus Sneek noch einmal genauer ansehen? Sollen wir es wagen? Der Makler meinte, wenn das Schiff nicht schnell verkauft wird, dann arbeiten sie es selbst auf.

Einige Tage später wollten wir doch noch einmal nach Sneek fahren, um das Unterwasserschiff genau zu beäugen. Doch wir erhielten nur die Antwort am Telefon: Wir haben am Samstag eine Ausstellung, das geht leider nicht.

Also dachten wir: dann eben nicht. Dann soll es so sein. Kurze Zeit später war das Schiff von der Verkaufsliste verschwunden. Also hat es ein Anderer probiert.

Wir machen uns nicht verrückt.

Wie schon gesagt: Irgendwo liegt unser Schiff und wartet auf uns. Wir haben Zeit und keinen Zwang, schnell handeln zu müssen oder zu wollen.

Unsere 4. Tour am 17.04.2011 nach Krefeld

Wolfgang hatte sich dieses Schiff schon einmal angeschaut und erzählte ganz begeistert davon.
Man merkte, er wollte auch mich begeistern. Aber das war nicht so einfach.

Das 10. Schiff auf unserer Suche – eine Felloship von 1982

Felloship von 1982


Achterkajüte vom Cockpit aus begehbar. Das gefiel mir überhaupt nicht. Auch mit der Anordnung im Salon konnte ich mich nicht anfreunden. Ich fand einfach nicht viel, was mir an diesem Schiff gefallen könnte.
Schade eigentlich, denn mein lieber Mann war so was von begeistert.

Das Schiff war von Anfang an in Familienbesitz.
Man merkte es: Gepflegt war das Schiff wie keines, was wir bisher gesehen hatten.
Leider kein Backofen und kein Kühlschrank. Es war zwar irgendwo im Salon eine Kühlbox verbaut, aber bei einem 10m Schiff muss doch Platz für eine fest installierte Kühlung sein, oder?
Also gepflegt hin oder her, für mich gab es ein Nein.

Unsere 5. Tour am 06.05.2011 nach Fehmarn

Heute ging es auf unsere bisher längste Tour bis jetzt. Auf Fehmarn liegt eine Contest 32 CS zum Besichtigen.
Wolfgang hat sich mit der Maklerin verabredet, und wir nutzten die Gelegenheit, mit einem empfohlenen Polsterer auf Fehmarn persönlichen Kontakt aufzunehmen.

Also trafen wir zuerst den Polsterer und suchten uns schon einmal Stoffe für die Polster unseres neuen Schiffs aus (welches es auch immer werden wird). Aber da wir von der Contest recht begeistert waren, fuhr er einfach mit, um schon mal Maß zu nehmen.

Das 11. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 32 CS

Contest 32 CS

Das Schiff lag noch im Winterlager.

Der 1. Eindruck war nicht schlecht. Im Preis war auch noch Spielraum. Wir waren uns schon fast einig mit der weiteren Vorgehensweise.
Die Segel seien bei dem Besitzer zuhause und der Mast sei beim Mastbauer gelagert.
Auch wurde uns zugesagt, dass selbstverständlich eine Probefahrt und eine Kompressionsprüfung der Maschine vor Kauf durchgeführt werden könnte.

Dann schaute Wolfgang noch in die Bilge. Glänzendes pechschwarzes Öl sah man dort und keinen Tropfen Wasser – und das im Winterlager.
Sollte man ein Schiff so für den Winter vorbereiten? Das erstaunte uns doch sehr.
Die Maklerin erklärte uns, dass sie bis dato noch nie einen Blick in die Bilge geworfen hätte. Sie würde beim Besitzer nachfragen. Als Antwort bekamen wir zu hören: Jedes Jahr würden ein paar Tropfen Öl vom Motor in die Bilge kommen, er habe es versäumt, in diesem Jahr die Bilge zu reinigen.

Der vorherige Interessent habe sogar einen Gutachter beauftragt. Ein Gutachter, der keinen Blick für die Bilge übrig hat? Kaum zu glauben.

Was mir beim Fotografieren auffiel: Jeder Punkt eine tote Fliege und das seit November letzten Jahres? Die Fliegen auf Fehmarn haben wohl ein längeres Leben als bei uns.

Bei uns schneite es letzten November schon. Sehr merkwürden, oder steht das Schiff vielleicht schon länger als November letzten Jahres hier in der Halle?

Dann fiel uns noch auf, dass der Bugkorb einen Schlag hatte, was aber auf den „aktuellen“ Bildern in der Verkaufsanzeige nicht zu sehen war.
Wolfgang hat dann sicherheitshalber im Forum einmal nachgefragt, ob sich zufällig schon jemand dieses Schiff angeschaut hat.
Tatsächlich erhielten wir eine Mail von einem anderen Interessenten, der sich dieses Schiff auch schon angesehen hatte.
Das hörte sich alles nicht sehr wohlwollend an. Also nochmals alle Bilder studiert und siehe da: die Scheuerleiste sah teilweise doch recht neu aus.

Contest 32 CS

So haben wir auch diese Schiff ad acta gelegt, wer weiß, für was es gut ist.

Wenigstens hatten wir ein schönes Plätzchen am Wasser mit direktem Blick auf die Fehmarnsundbrücke gefunden und einen köstlichen Fisch gegessen.

Man gönnt sich ja sonst nichts, 1.200 km für einen guten Fisch

Unsere 6. Tour am 14.05.2011 nach Workum und Monnikendamm

Zwischendurch hatten wir noch ein Contest 32 CS Ketch von 1982 in Spanien gefunden. Von den Bildern her waren wir begeistert. Der Zustand war sehr zufriedenstellen.
Doch der Makler hatte wohl einen großen Fehler gemacht. Als ich sah, dass die Exifdaten bei den Bildern gespeichert waren, sah ich, dass es Bilder aus dem Jahre 1982 waren. Von wegen guter Zustand. Wir hatten fast schon die Flüge nach Spanien gebucht.

Das 12. Schiff auf unserer Suche – eine Contest 32 CS

Contest 32 CS

Auf unsere Frage im Forum nach dem letzten Schiff erhielten wir die Auskunft, dass in Workum eine Contest 32 CS liegt, perfekt ausgestattet und wie neu sei sie.
Der Eigner möchte gesundheitsbedingt verkaufen. Also auf nach Workum

Wir waren begeistert und sahen uns schon fast als zukünftige Besitzer. Doch wie immer gibt es neben dem Gefühl auch noch den Verstand, den man ja nicht außer Acht lassen sollte.
Und mal ganz ehrlich: ein Schiff mit der Naviecke auf der Backbordseite, das geht ja gar nicht, oder?

Nein, es ist wirklich ein sehr schönes und gepflegtes Schiff gewesen. Finanziell lag es jedoch über unseren Vorstellungen, daher schade.


Wir hatten heute noch eine Felloship in Monnikendamm auf dem Programm. Fast hatten wir keine Lust mehr, aber ausgemacht ist ausgemacht.

Das 13. Schiff auf unserer Suche – eine Felloship 33

Felloship 33

Auch dieses Schiff war sehr gepflegt, der Eigner wollte es auch aus Altersgründen abgeben, um mehr Zeit im Süden verbringen zu können.

Doch Wolfgang hatte in seinen Aufzeichnungen einen kleinen Fehler und so bemerkten wir erst zu Hause, dass das Schiff 10 Mille über dem Preis lag, den er sich notierte.
Auch hier wäre der Endpreis inklusive unserer Ausbauwünsche in einer Preisklasse gewesen, die nicht unseren Vorstellungen und auch nicht dem Schiff entsprach.
Auch wäre im Salon keine Lotsenkoje möglich gewesen, es sei denn, wir würden bis auf 1,50 m schrumpfen.

Unsere 7. Tour am 21.05.2011 nach Weener an der Ems

Wir haben diese Reise mit der Übergabe unserer Halcyon verbunden. Eine letzte Nacht auf unserer Double Fun, denn sie ist verkauft und wird morgen an die neuen Besitzer übergeben.
Also Abschied nehmen. Da wir ja schon fleißig auf der Suche nach einem anderen Schiff sind, fällt uns das nicht schwer.

Das 14. Schiff auf unserer Suche – eine Optima 98

Optima 98

Wolfgang hat dieses Schiff auch im Netz gefunden. Selbstverständlich hat er sich mit anderen Optima-Besitzern, die uns bekannt waren, noch die allerletzten Infos ein.

Gepflegt sah sie aus. Ein völlig neues Rigg war zu sehen. Wir hatten einen guten Eindruck gewonnen.
Doch als es in die nächste Runde ging, konnten wir uns nicht über die Vertragsmodalitäten einigen.
Ist es nicht selbstverständlich, dass als Käufer vor dem endgültigen Kauf auch ein Schiff von unten ansehen möchte?
Auch beim Preis war kein Entgegenkommen.
Auch hatten wir bei der Aufteilung der Innenausstattung kleinere Probleme für uns gesehen.

So haben wir wieder mal einen Ausflug gehabt, aber kein Schiff für uns gefunden.

Monate später stand das Schiff immer noch zum Verkauf, jedoch wesentlich preiswerter, als wir es damals haben wollten.

Unsere 8. Tour am 02.06.2011 nach Zuid Beijerland in Holland

Ein kleiner verträumter Hafen in Zeeland ist unser Ziel. Wieder einmal ein Schiff, welches aus Altergründen abgegeben werden soll.

Das 15. Schiff auf unserer Suche – eine Najad 34

Najad 34

Tochter und Schwiegersohn empfingen uns sehr freundlich mit frischen Kaffee. Der Vater würde es nicht übers Herz bringen, selbst sein geliebtes Schiff fremden Menschen anbieten zu müssen.
Wir trauten unseren Augen nicht: Eine alte gepflegte Lady lag da in der Sonne und erstrahlte in ihrer ganzen Würde.
Man merkte sofort, dass der Eigner jahraus jahrein sein Schiff mit äußerster Hochachtung behandelt hat.

Einfach nur ein Traum, nicht wahr? Auf der Weiterfahrt meinte ich: Das Schiff hat eine Seele!
Wir waren begeistert und ich sah mich wieder einmal in meinen Gedanken auf diesem wunderschönen Schiff.

Wolfgang meinte immer wieder: Das Schiff ist zwar wunderschön, aber zu teuer! Außerdem hat es zu viel Tiefgang.

Bei weiteren Mails und Telefonaten ging der Verkäufer eine stattliche Summe vom Preis herunter. Um so schwerer fiel es uns, aber da war noch der Tiefgang.

Also weitersuchen, obwohl ich für mich mein Traumschiff gefunden hatte.

Das 16. Schiff auf unserer – eine Compromis 909

Auf den 1. Blick ging es ja, aber auf den 2. Blick, da schweigt des Sängers Höflichkeit. Innen ist so viel „verbastelt“ worden, dass man gar nicht mehr hinschauen konnte. Ich wollte nur noch weg.
An einem einzigen Tag solch ein Unterschied!

Unsere 9. Tour am 04.06.2011 nach Hooksiel

Also fuhren wir in Richtung Jadebusen. Nun war auch noch die Malö mit im Karussell.
Ein freundliches Moin empfing uns und wir sahen eine gepflegte Malö 40H. Der Eigner möchte auf ein anderes Schiff umsteigen, das nun endlich frei sei und so will er seine Malö verkaufen. Die Kinder waren wohl nicht so angetan, ihre „geliebte Achterkajüte“ nicht mehr zu haben.

Das 17. Schiff auf unserer – eine Malö 40H

Malö 40H

Im Grunde ist eine Malö ja der Najad ziemlich ähnlich. Das war ein Pluspunkt für mich.
Das Eignerehepaar zeigte uns alles sehr bereitwillig, es gab keine Lade, in die wir nicht schauen konnten.
Dann fuhren wir noch ein Stück raus im Hooksmeer bis zur Schleuse.
Alles in Allem hatten wir ein gutes Gefühl. Doch wir hatten für nächsten Samstag auch schon einen weiteren Termin für eine andere Malö 40H an der Schlei auf dem Programm.
Dies stellte auch kein Problem da. Also verabredeten wir uns, danach nochmals in Verbindung zu treten.
Und zum Abschluss wurde uns ganz selbstverständlich zugesagt, das Schiff noch auf die Slipanlage zu fahren, damit wir das Unterwasserschiff auch noch begutachten können, wenn wir uns zum Kauf entschließen würden.

Unsere 10. Tour am 11.06.2011 nach Schausende und Schleswig an der Schlei

Nun stand eine Mammutfahrt an: das wohl äußerste bzw. nördlichste Ende von Deutschland: Schausende an der Ostsee.
Früh morgens um 04:00 Uhr ging es los. Bestückt mit heißem Kaffee lösten wir uns immer wieder mal ab und fuhren an das Ende von Deutschland.

Das 18. Schiff auf unserer – eine Compromis 909

Compromis 909

Hier lag eine Compromis, die wir gedanklich noch nicht so ganz aussortiert hatten. Der Aufbau entsprach ja meinen Vorstellungen: Eine Achterkajüte von innen begehbar und die Pantry nicht gegenüber der Sitzecke im Salon.

Aber so richtige Begeisterung setzte bei uns nicht ein. Aufbau hin oder her. Es kam nicht das Gefühl auf, dass wir uns hier wohlfühlen könnten. Dieser „Kompromiss“ ist dann doch zu groß.

Also fuhren wir weiter an die Schlei zu der anderen Malö. Wolfgang war von den uns zugeschickten Bildern schon begeistert.
Wie gesagt: Für das Gefühl bin ich eigentlich zuständig. Der liebe Mann muss den Verstand walten lassen und ist für alles Andere zuständig.

Das 19. Schiff auf unserer – eine eine Malö 40H

Malö 40H

Wir schauten uns das Schiff genau an und führen noch ein Stück raus, um den Motor zu testen. Aber schlauer wurden wir dadurch auch nicht.



Nun hieß es daheim: Vergleiche anstellen. Die Compromis war dann auch raus.
Die von mir verehrte Najad hatte zu viel Tiefgang. Eine vernünftige Contest zu einem annehmbaren Preis war nicht zu haben.
Es blieben im Grunde nur noch die beiden Malös übrig.


Wir glauben, dass wir mal eine Pause brauchen. Uns schwirrt der Kopf von den vielen Besichtigungen. Tausende von Kilometern sind wir gefahren, haben Stunden im Auto verbracht, Schiffe über Schiffe im Internet gesucht und dann etliche in Natura angeschaut, hunderte von Bildern geschossen.
Daheim verglichen, sortiert, bewundert und doch wieder verworfen.

Jeder, der auf der Suche nach einem neuen alten Schiff ist, wird uns vielleicht verstehen können. Uns gefällt die alte Bauweise, ein neues Schiff kommt für uns nicht in Frage.

Da wir aber noch einige Törns vor uns haben, muss es entsprechend ausgerüstet sein. Also kommt zu dem Kaufpreis noch eine schöne Stange Geld dazu, so muss alles wohl überlegt sein.

Und wie so oft kommt es, wie es kommen soll!

Nachdem wir ein paar Nächte darüber geschlafen haben, stand für uns fest: Es soll eine Malö sein. Nur welche von den Beiden?

Also erst einmal eine genaue Überstellung, was wir zum Kaufpreis noch „drauflegen“ müssen. Dann waren wir genau so schlau wie vorher: Wieder Pat!

Nun kam noch die Überlegung, welche Vor- und Nachteile haben diese beiden Malös.

Lange Rede kurzer Sinn: eine Woche mit viel Überlegung, viel Rechnerei und den entsprechenden Preisverhandlungen: Wir haben uns für die Malö in Hooksiel entschieden.

So fuhren wir ein 2. Mal nach Hooksiel . . .
Und so geht es weiter . . . -> Malö Vorstellung

Schreibe einen Kommentar