Optimierung der Elektrik

Baujahr 1978 und noch die Originalelektrik mit kleinen Änderungen … ???

Na klar, das muss alles geändert werden, so meine ersten Gedanken, als wir das Schiff kauften.

Juni 2011

Meine erste Maßnahme, als wir 2011 im Düsseldorfer Hafen mit den Arbeiten begannen, war dann auch: mit der Demontage der Kabel anzufangen.

Glücklicherweise hatte ich erst ein Kabel, nämlich das vom Verteilerpaneel zum Vorschiff entfernt, als mich meine liebe Frau auf die eventuellen Konsequenzen hinwies, falls ich jetzt die gesamte Elektrik demontieren sollte.

Schnell war ich einsichtig und begann erst einmal mit anderen Arbeiten, zumal ja noch alles an der Elektrik funktionierte. Es dauerte dann auch nicht mehr lange und ich war heilfroh, hier nicht sofort eine „Großbaustelle“ aufgemacht zu haben.

Einige Arbeiten, die insbesondere mit der Sicherheit und einer verbesserten Stromversorgung dienten, waren aber jetzt schon erforderlich, so z.B. eine neue Verkabelung der Batterien, der Einbau von Hauptsicherungen hinter den Batterien, die Verbesserung der Ladeleistung der mit 35A doch etwas schmalbrüstigen Lichtmaschine und der Einbau eines zeitgemäßen 220V Batterieladegerätes.

Abschließend zu dieser Einleitung mein Hinweis darauf, dass alle Arbeiten an der elektrischen Anlage von Fachleuten begleitet und gegebenenfalls geprüft werden sollten.

1. 12V Anlage

1.1 Batterien

In unserer Double Fun waren und sind aktuell 1 Starterbatterie mit 74 A/h und separat davon 2 Verbraucherbatterien mit jeweils 74 A/h parallel geschaltet verbaut.

Das Alter der Batterien ist mir nicht bekannt, die Batterien sind wartungsfrei. Die vorgefundene Verkabelung der Batterien entsprach nicht wirklich meinen Ansprüchen, daher habe ich auf die Kabel vernünftige Kabelschuhe mit einem entsprechenden Werkzeug aufgequetscht und die Übergänge mit Schrumpfschlauch geschützt.

alte Verkabelung mit geklemmten Kabeln

neu erworbenes Werkzeug

neu erworbenes Werkzeug

Unmittelbar hinter die Starterbatterie habe ich einen 80A Sicherungsautomaten und hinter die Verbraucherbatterie eine 50A Sicherung eingebaut

Bisher hatten wir keine Probleme mit den Batterien, haben aber auch noch keine längere Zeit ohne Landanschluss oder Maschinenfahrt die Batterien gebraucht. Die Zukunft muss zeigen, ob sie noch ok sind.

1.2 Hauptverteilung

Die Starterbatterie und die beiden Verbraucherbatterien werden jeweils über einen Hauptschalter hinter den Hauptsicherungen geschaltet. Ich habe das Originalsystem übernommen, indem die Starterbatterien über Plus und die Verbraucherbatterien über Minus geschaltet wurden. Ich habe aber in der Planung, die Verbraucherbatterien auch über Plus zu schalten.

Vor die originale Hauptverteilung im Schaltungspaneel an der Navigationsecke habe ich in einem dafür geschaffenen Raum hinter der Sitzgruppe im Salon eine Vorverteilung eingebaut. Diese Vorverteilung liegt vor dem Hauptschalter der V-Batterien und bedient folgende Elemente, die dauerhaft mit Strom versorgt werden sollen:

– Heizung
– Bilgenpumpe
– Funk
– Kühlbox

*** abgeschlossen ***

1.3   Ladegräte

(noch in Bearbeitung)

1.4   Unterverteilung (Schaltpaneel)

(noch in Bearbeitung)

1.4.1   Aufbau und Ausbau Schaltpaneel

(noch in Bearbeitung)

1.4.2   Verkabelung im Schiff (von oben nach unten)

(noch in Bearbeitung)

1.4.2.1   Verkabelung im Mast

Bei dieser Arbeit wurde ich wieder einmal in leichtes Staunen versetzt und das geflügelte Wort „ich mach mal eben“ war wie so oft ein Paradoxon. Aber der Reihe nach:

Klar, nach 35 Jahren haben die Kabel, die draußen verlegt wurden, einen besonders hohen Verschleiß. Daher stand für mich fest, dass die Kabel im Mast erneuert werden sollten. Da auch die Decksdurchführungen nicht in meinem Sinne waren, sollte auch dort eine andere Lösung geschaffen, und im Zuge dieser Arbeiten sollten auch die am Mast befindlichen Leuchten in LED-Leuchten umgeändert werden

nichts tat sich . . . na, weil sie fein säuberlich verklebt waren. Ich konnte das zuerst nicht glauben, weil ich es einfach nicht kannte . . . aber, Recherchen im Internet brachten mich zu einer Anleitung für Selden-Masten, in der genau diese Verlegungsart als die originale Art beschrieben war.
Die Keep des Mastes ist so tief und breit, dass an beiden Seiten jeweils 2 Kabel verlegt/verklebt werden können, und das soll mit einem PU-Kleber gemacht werden.

Nachdem ich die alten Kabel dann mit „Gewalt“ entfernt hatte, musste ich wirklich lange überlegen, wie ich denn die neuen Kabel dort wieder mit Kleber befestigen sollte? ? ? Die Keep ist lediglich 8 mm geöffnet und dann soll ich den Kleber in die Ecke der Kabel bringen ???

Oh je, das schien keine einfache Aufgabe zu sein.

Die Lösung meiner Überlegungen war ein kleines gebogenes „Messingröhrchen mit Schlauchanschluss“ . . . . . . dieser Schlauch konnte dann mit der PU-Kleber Flasche verbunden werden.

So konnte ich die Kabel hintereinander verkleben mit dem auf die Seite gelegten Mast, erst auf der einen Seite, dann auf der anderen Seite.
Um die Kabel beim Trocknen des Klebers in der Ecke der Keep zu halten, ließ ich mir einen weiteren Trick einfallen: Ich baute mir kleine Holzstreifen, die schräg in die Keep passten und die jeweils mit einer Leine waren versehen, mit der die Streifen auf Spannung gebracht werden konnten und so die Kabel in der Ecke hielten.

Für die stromführenden Kabel habe ich einen Querschnitt von 2 x 1,5 mm2 gewählt, der bei dem minimalen Stromverbrauch der LED-Leuchten ausreicht. Um nicht nach kurzer Zeit wieder neue Kabel einbauen zu müssen, habe ich die etwas bessere Qualität mit voll verzinnter Litze gewählt, auch beim Antennenkabel. Das 4. Kabel ist das Datenkabel für den Windmesser von NASA.

Nachdem ich nun die 4 Kabel gut im Mast untergebracht hatte, mussten diese auch noch ins Schiffsinnere gebracht werden. Dafür gibt es auf dem Markt ja diverse Kabeldecksdurchführungen, die erstens ziemlich teuer sind und zweitens auch nicht immer zufriedenstellend sind.

Ich habe mir selbst eine Durchführung gebaut. die ich bereits auf meinem alten Schiff hatte, und die sich dort wunderbar bewährt hat.

Sie besteht aus 3 Teilen:
1. dem Rahmen, der auf Deck verklebt wird (MS-Polymerkleber)
2. dem Deckel mit den handelsüblichen, wasserdichten Kabelverschraubungen
3. einem geschlossenen Deckel, der gebraucht wird, wenn die Kabel vom Schiff getrennt werden sollen.

Die Mastkabel sind also unterhalb des 2. Teils im Schiffsinneren mit den entsprechenden Kabeln verbunden. Sollten die Kabel z.B. beim Mastlegen getrennt werden, wird diese Stelle getrennt, die eigentliche Decksverschraubung bleibt an den Kabeln und auf den offenen Rahmen wird die geschlossene Platte geschraubt.

2.   220V-Anlage

2.1   Landanschluss

Der Übergabestecker für den 22V-Landanschluss befindet sich gut geschützt auf der BB-Cockpitseite. Von dort aus verläuft das Kabel zur 220V-Verteilung in einem Staufach auf der BB-Seite des Salons.

Die Verteilung besteht aus einem Stromzähler mit FI-Schutzschalter und zwei 10A-Sicherungen für Plus und Minus.

2.2   220V Stromversorgung im Schiff

Im Kaufzustand befanden sich im Schiff zwei 220V Steckdosen, eine in der Naviecke und eine im Salon. Dies war für uns eindeutig zu wenig und wir erweiterten die 220V Stromversorgung zunächst um eine weitere Steckdose im Salon (Sitzecke) und um eine weitere in der Pantry.

Dazu installierte ich eine Steckdose in der StB-Backskiste für den Anschluss des Warmwasserboilers. Diese Steckdose kann über einen Schalter mit der Kontrollleuchte an der Naviecke ausgeschaltet werden.

Ich könnte mir auch noch Steckdosen in der Toilette, im Vorschiff und in der Achterkajüte vorstellen, weil man auch in diesen Bereichen bei Hafenaufenthalten schon mal 220V Strom braucht.

Für die erweiterte Stromversorgung haben wir Steckdosen und Schalter der Fa. Berker, Typ Integro verwandt, die auch bereits auf dem Schiff vorher verbaut waren, jeweils mit Abdeckklappen und Schutzdosen.

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