5 Jahre waren wir nicht mit dem Schiff unterwegs, erst hat uns wie viele Corona gestoppt.
Dann hat Wolfgang etliche Arbeiten am Schiff in Angriff genommen. Neuer Motor. Neuer Bugspriet. Feste Solarpaneele am Geräteträger. Komplett neue Batterie-Versorgung mit Lithiumbatterien. Neue Backskiste. Elektrische Ankerwinsch. Leesegel, Pantry überarbeitet. Neuer Fußboden im Inneren. Neues Schlauchboot mit Davids. Sanierung des Deckbereiches unter dem Mastfuß. Neue Elektrik mit mehreren verschiedenen Elektrikschränken über die gesamte Zeit . . . und so weiter . . . Zumal Wolfgang in 2022 eine Fuß-OP hatte und in 2023 sehr viel Zeit beim Dentisten verbrachte.
In diesem Jahr sollte die große Reise endlich losgehen. Ein alter Traum sollte nun endlich Wirklichkeit werden. Auf eigenem Kiel in New York einlaufen.
Im Mai wollten wir los und für ca. 2 Jahre unterwegs sein. Auf der 1. Etappe für dieses Jahr wollten wir nur bis Portugal/Spanien und dort das Schiff über Winter liegen lassen. Wir selbst wollten über Winter zuhause sein. Im nächsten Jahr sollte es dann weiter bis in die Karibik gehen, wobei ich die Überfahrt ausgelassen hätte.
Soweit der Plan und die Jahre des Refits bei unserer Lady waren die Vorarbeit für diesen großen Törn.
Aber wie das immer so ist. Erstens kommt es anders …
Anfang April stürzte ich auf der Treppe und hatte etliche Probleme, ein Fußknochen und das Wadenbein waren gebrochen, abgesehen von den anderen „Kleinigkeiten“ :-((
Mit dem Dentisten hatte ich die ersten Termine für November ausgemacht. Wir wollten ja Anfang Mai los.
Doch von meinem Orthopäden bekam ich nach vielen Untersuchungen erst für den September das ok, wieder aufs Schiff zu gehen, mit dem großen Versprechen, beim Anlegen nicht vom Schiff zu springen. Das bedeutet für uns, dass mein lieber Mann im Grunde Einhandsegeln muss.
Also, ein Satz mit x, nix wird es mit der großen Fahrt. Nachdem so die Monate ins Land gegangen sind, beschlossen wir kurzerhand: Wir fahren dann im September los und sehen uns Kopenhagen an.
Vom 06. September bis zum 20. Oktober waren wir unterwegs.
Unsere Route für den verkürzten Törn:
NOK, Fehmarn, Gedser, Klintholm, Rødvig, Dragoer, Kopenhagen.
rot die Hinfahrt und blau die Rückfahrt
Wo. 01 = Do. 05.09.2024 – So. 15.09.2024 von Hooksiel bis Burgstaaken
Wo. 02 = Mo. 16.09.2024 – So. 22.09.2024 von Burgstaaken bis Dragoer
Wo. 03 = Mo. 23.09.2024 – So. 29.09.2024 von Dragoer ü. Sundby bis Rødvig
Wo. 04 = Mo. 30.09.2024 – So. 06.10.2024 von Rødvig bis Möltenort
Wo. 05 = Mo. 07.10.2024 – So. 13.10.2024 von Möltenort bis Cuxhaven
Wo. 06 = Mo. 14.10.2024 – So. 20.10.2024 von Cuxhaven bis Hooksiel
05.09.2024 – Donnerstag
Wir kommen in Hooksiel an. Das Wetter bei unserer Ankunft: klarer Himmel, Temp. 26°, Wind E3-4, Baro 1011. Also eigentlich Hochsommer.
Das Auto, wie immer, ist bis unters Dach voll. Beim Auspacken fällt uns auf, dass wir unsere Comfortsitze und auch die anderen Sitzkissen in Solingen vergessen hatten.
Ansonsten wird geputzt und geräumt. Mein lieber Mann muss sich doch ziemlich umstellen, nach 5 Jahren nun wieder zu zweit auf dem Boot zu sein:-)) Auch unsere Schlafsituation müssen wir neu austesten, da ich mit meinen nächtlichen Krämpfen doch öfters mal schnell auf die „Bettkante“ muss, da wird es im Vorschiff zu zweit etwas schwierig werden. Also verzieht sich Wolfgang zum Schlafen in den Salon, dank der Umbauarbeiten für das Leesegel ist Platz genug und ich schlafe alleine im Vorschiff, lasse den Mittelkeil weg und kann so leicht mal aufstehen. Man ist ja schließlich nicht mehr die Jüngste.
06.09.2024 – Freitag
Das Wetter am frühen Morgen: klarer Himmel, Temp. 20°, Wind E4, Baro 1011.
Nach einem guten Frühstück fahren wir zuerst zu SVB, neue Sitze und noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen.
Dann geht es nach Wilhelmshaven zum Einkaufen der Lebensmittel für die nächsten Wochen.
Das Auto vollgepackt, geht es wieder zum Hafen, wo wir nach und nach das volle Auto leeren, um das Boot nach und nach zu füllen.
07.09. 2024 – Samstag:
Das Wetter: ¼ bew., Temp. 18°, Wind E2, Baro 1010.
Deck und Cockpit bedürfen noch einer gründlichen Reinigung. Dann legen wir uns quer vor die Achterdalben in den Wind, um das Groß neu anzuschlagen und die Reffleinen anzubringen. Tagsüber wurde es heute sehr heiß, wir haben gut geschwitzt und viel getrunken.
08.09.2024 – Sonntag:
Das Wetter: ¼ bew., Temp. 18°, Wind ESE2, Baro 1005.
Eigentlich wollten wir heute um 09:00h die Schleuse nehmen und nach Cuxhaven fahren. Wind, Wetter und Tide haben gut gepasst. Aber die beiden letzten Tage waren sehr heiß und wir wollten uns nicht hetzen, also geht es am Montag erst los, mit dem einzigen Nachteil, dass wir um 08:00h schleusen müssen.
Die letzten 1.000 Kleinigkeiten werden noch erledigt und abends geht es in die Fischbude am Außenhafen zum leckeren Backfisch.
Morgen kann es dann losgehen . . . Mal sehen, wie das alles so klappt und was uns erwartet . . . wie gesagt: Irgendwas ist immer.