16.09.2011 – Freitag
Wetter heute in der Frühe: bewölkt,
Wind: 1-2 – Temperatur: 19° – Barometer: 1.018 – BSt.Zähler: 2.056,3
Unsere Route für heute: Hooksiel – Wilhelmshaven
Wir haben Zeit, erledigen noch die letzten Dinge. Die Schleusen sind informiert, und wir starten kurz nach 13:00 Uhr in Richtung Schleuse Hooksiel.
Das Hooksmeer ist leer geworden. Man merkt, dass die Hauptsaison vorbei ist.
In der Schleuse merken wir, dass wir wirklich Vor- und Achterleine benötigen, nur mit Mittelklampe und mit einer Leine wie bei unserer alten Halcyon geht es nicht mehr. Die ca. 6 t drücken doch ziemlich.
Das Schleusen geht auch „leicht sportlich“ zu – will sagen, das Wasser kommt „ein wenig flotter“, als wir es von Holland gewohnt waren. In der Schleuse liegt neben uns der Segler „Moin Moin“ aus Wilhelmshaven, der auf dem Heimweg ist. Sie geben uns auch den Tipp, im HSYC WHV, direkt hinter der Kaiser-Wilhelm-Brücke links für die Nacht anzulegen, und dort auch im Hafenrestaurant zu Abend zu essen.
Das Wetter wird immer besser, das Barometer zeigt 1015 mB.
Aus der Schleuse heraus fahren wir teilweise der „Moin Moin“ schnurstracks hinterher und auch dann wieder nach Tonnen in Richtung WHV, Die Jade ist ein weites Gebiet, das wir noch nicht kennen, viele Raffineriebetriebe, viele sehr große Schiffe und Verladepiers.
So kommen wir am Marinestützpunkt in WHV an und immer der Sonne nach.
Gegen15:30 Uhr laufen wir in den Vorhafen zur großen Seeschleuse ein. Über Kanal 13 informieren wir Lock WHV, dass wir doch schon etwas früher da sind. „Kein Problem“, meint er, macht das Tor auf, und wir können sofort schleusen.
. . . whow . . . was für eine Schleuse! Zum Nachlesen, hier die Entstehung der Schleuse. Es dauert eine geraume Zeit, bis sich das 60 m breite Tor öffnet,
lt. Wiki: Die größte Schleuse Deutschlands und die zweitgrößte Schleuse der Welt ist die zum Vorhafen der Marine gehörende Seeschleuse der IV.Einfahrt in WHV. Sie hat 2 Schleusenkammern mit einer Länge von 390 m, einer Breite von 60 m und einer Drempeltiefe von 13,65 m (Volumen rd. 320.000 qbm). Das Schleusentor mit einer Durchfahrtsbreite von 60 m wiegt ca. 1.700 Tonnen!
Wir sollen ganz vorne auf der rechten Seite festmachen, das sind immerhin 390 m – eigentlich bräuchten wir gar nicht festmachen, sondern könnten im Kreis fahren:
Einfach Wahnsinn: 390 x 60 m!
16:00 Uhr, das Tor öffnet sich, nachdem wir ca. 1m gefallen sind. Wir wollen ausfahren und da passiert es auch schon. Beim Umstecken der Fender rufe ich nur: Sch . . . Fender über Bord! Hinter uns ist ein Berufsschiffer, da geht erst mal gar nichts. Wir müssen erst einmal aus der Schleuse raus. Da so wenig Verkehr ist, funken wir den Schleusenwärter noch einmal an. Ja, wir können nochmals in die Schleuse einfahren und unseren Fender bergen. Das klappt auch ganz gut. Na also, das erste „FOB“ erfolgreich absolviert.
Ja, wo ist denn die gute alte Kaiser-Wilhelm-Brücke geblieben?
War Christo hier?
Wir sehen sie nicht – ist auch kaum möglich, da sie fast ganz eingepackt ist. Es sind Bauarbeiten und im nächsten Jahr soll sie erst fertig sein.
Direkt hinter der Brücke auf der linken Seite liegt der kleine Sportboothafen des HSYC „Germania e.V.“
Hier machen wir um 16:30 Uhr fest. Sofort sind hilfreiche Hände da und nehmen unsere Leinen an.
Der Hafenmeister ist sehr nett und gibt uns Tipps für die morgige Weiterfahrt auf dem Ems-Jade-Kanal (EJK). Wir checken im Restaurant Südstrand101 ein . . . inkl. Strom kostet uns der Liegeplatz 9,50 €! Traumhafte Preise!
Auf der sonnigen Terrasse trinken wir noch einen Kaffee, blicken direkt zur Lady und sehen im Hintergrund das alte Feuerschiff Weser 1 liegen.
Noch ein kurzer Gang übern Deich zum Südstrand
dann geht’s aufs Schiff. Ich arbeite etwas am PC und Wolfgang reinigt ein wenig die BB-Seite der Lady, es hatte sich dort doch einiges an grünem Bewuchs unterhalb der Scheuerleiste festgesetzt. Das hatten wir bisher noch nicht bemerkt, also beim nächsten Anleger darauf achten, dass wir an die StB-Seite kommen. Dann melden wir uns per Telefon für morgen um 7:30 Uhr an der Deichbrücke an.
Gegen 19:00 Uhr gehen wir ins Hafenrestaurant „Südstrand 101“ und essen dort richtig gut. Muscheln auf Spanisch und Steinbeißer auf Ratatouille.
Später an Bord gibt es noch ein Verdauungsschnäpschen, für Insider, es ist der von unserem Segelfreund Volker gebraute Magenputzer . . . und der bringt es wirklich.
Inzwischen ist es ganz schön frisch draußen, aber unser kleines Öfchen und die Petroleumlampe heizen gut ein.
Wir werden heute nicht so spät in die Koje fallen, da morgen in der Früh um 6:00 Uhr der Wecker klingelt.