2019: W.07 – Metall schwimmt nicht

08.07.2019 – Montag

das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: NW 3-4 Temperatur: 14° Barometer: 1008.

Unsere Route heute: von Læsø-Østerby nach Göteborg-Langedrag

Gegen 08:00h Maschine an, wir kommen gut aus dem Päckchen und dem übervollen Hafen raus und können auch bald unter Groß und Fock segeln, die Maschine läuft im Leerlauf mit, um die Batterien wieder aufzuladen.

Die Schären lassen grüßen, auf fast jedem etwas größeren Fels steht ein Leuchtfeuer.

Nach knapp 35 SM und gut 7 Std. machen wir im Hafen Langedrag von Göteborg in der Box 72 fest

Vom Wasser her ein ungewöhnlicher Anblick, man wird von Kanonen begrüßt.
Hier war früher die Festungsanlage Älvsborg eine alte Festungsanlage, die bereits 1366 erwähnt wurde. Heute sind nur noch die Kanonen zu sehen.

Erster Blick auf Langedrag, ein Vorort von Göteborg.

Hamnkontor im Turm

Der GKSS Gästhamn ist groß mit breiten Boxengassen.

Sanitäre Anlagen sehen gut aus.

Kosten: 250 SEK inl. Strom und Dusche Code 2369

Am Nachmittag auf einen kleinen Schnack auf der Marte Meo, nach dem Abendessen war Joachim bei uns auf einen kleinen Schnack. Heute sind wir schon gegen 23:00h so müde, dass wir in die Koje gehe.

09.07.2019 – Dienstag

das Wetter heute in der Frühe: die Sonne scheint,
Wind: NE 2-3 Temperatur: 16° Barometer: 1011.

Unsere Route heute: nur Göteborg

Die Duschen sind gut, natürlich mit Vorhängen, wie in Schweden üblich, dazu nur inkl. Behindertentoilette, 2 Toiletten. Nach dem Duschen bekommt die Double Fun auch eine Süßwasserdusche. Sie war ganz schön versalzen von den letzten beiden Tagen. Das Schlauchboot kommt aus dem Wasser, Wolfgang macht es sauber und hängt es zum Trocknen auf. Für die Kanalfahrt wird es zusammengefaltet auf dem Vordeck am Mast gelagert.

Längere Zeit braucht Wolfgang dann, um den Plan für die Stadtrundfahrt festzulegen. Gar nicht so einfach, wenn man die Sehenswürdigkeiten einer Stadt nicht kennt. Wir wollen das mit dem Hopon-Hopoff machen, müssen aber von hier aus mit der Tram dorthin kommen. Bis zur Stadtmitte sind es rund 8 Km.

Ich habe derweil einen CoOp Laden in der Nähe (ca. 2 Km) ausgemacht und ich führe uns über 2 gute „Schärenberge“ dorthin. Den Rückweg auf der großen Straße (Tramstrecke) wird für Wolfgang dann doch leichter;-))

Wolfgang baut Sicherungen für eins der beiden flexiblen Solarmodule, nachdem ein Halter gestern unbedingt im Hafen von Læsø schwimmen lernen wollte. Mit Margot und Joachim verabreden wir, morgen gemeinsam eine Stadtrundfahrt zu machen.

Wir sehen täglich eine Jugendgruppe, die das Segeln übt. Da ist immer was los.

10.07.2019 – Mittwoch

das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: W 2 Temperatur: 15° Barometer: 1013.

Unsere Route heute: nur Göteborg

Gegen 10:00h marschieren wir mit Margot + Joachim zur Tramhaltestelle und fahren in die Innenstadt.

Wo geht es nun weiter in den Sightseeing Bus „Hop on – Hop off“?

Die Fahrt durch die Göteborger Innenstadt ist dank der Erklärungen über Kopfhörer sehr informativ.

Das Stadion mitten in der Stadt

Gustaf Adolfs torg („Gustaf Adolfs Platz“) mit dem Stadtgründer Gustav Adolf von Schweden aus dem 19: Jahrhundert.

eine etwas andere Darstellung der „3 Affen“

Die Stora Saluhallen am Kungstorget, ein Paradies für einen etwas größeren Geldbeutel ;-)) Hier bekommt man alles, was dem Gaumen gut tut. Auch wir können nicht widerstehen und decken uns ein wenig ein.

Die Fahrt dauert ca. 1 Std. Danach machen wir dann gemeinsam einen ausgedehnten Spaziergang über ca. 2,5 Std. durch Markthallen und die Altstadt.

Die Feskekörka (Fischkirche), die Göteborger Fischmarkthalle ist wirklich auch sehr interessant, man sollte keinen Hunger haben, wenn man dort ist.

Bronze-Skulptur «Skärgårdsfiskare» (Schärenfischer) vor der Fischhalle

Zum Abschluss gehen wir noch in das Haga-Viertel. Sehr schöne alte Straßen mit gut renovierter alter Bausubstanz.

die Skansen Kronan im Stadtteil Haga

Zurück kommen wir auch wieder mit der Tram. Das viele Laufen ist für mich doch sehr anstrengend und ich bin froh, wieder auf dem Schiff zu sein.

Direkt auf den Komfortsitz im Cockpit und ein Stündchen schlafen. Wolfgang nimmt sich das Rad fährt zum Bootsausrüster. Dort bekommt er auch Ersatz für den versenkten Solarmodulhalter. Die ebenfalls versunkene Rändelschraube kann er evtl. mit einer normalen Schraube ersetzen.

Zurückgekommen essen wir die „Zimtschnecken“, die uns aber beide nicht überzeugen. Da wir am Abend keinen großen Hunger haben, gibt es nach einem Spaziergang auf die Mole nur noch kalte Küche

11.07.2019 – Donnerstag

das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: W 2 Temperatur: 15° Barometer: 1012.

Unsere Route heute: nur Göteborg

Die beiden Herren fahren zum Volvo-Museum auf der anderen Wasserseite von Göteborg. Die Anreise mit Tram und Bus dauert ziemlich lange. Die Ausstellung der alten und neuen Volvofahrzeuge und anderer Produkte ist schon sehr interessant für die Beiden.

Ganz schöner Betrieb auf dem Weg nach Göteborg
Hier die Costa Favolosa

Wir setzen uns am späten Nachmittag zu einer Skipperbesprechung zusammen und planen gemeinsam die Fahrt morgen zur Kungälv (alte Burg). Am Abend gibt es einen leckeren Gemüseauflauf im Omnia, von dem noch genug für morgen übrig bleibt

12.07.2019 – Freitag

das Wetter heute in der Frühe: Die Sonne scheint, teilweise bewölkt,
Wind: W 1-2 Temperatur: 16° Barometer: 1010.

Unsere Route heute: von Göteborg-Langedrag nach Kungälv

Heute beginnen wir mit einer Verspätung von ca. 1 Monat die Kanaldurchfahrt.

Der Trollhätte Kanal hat eine Gesamtlänge von 82 km. Er beginnt in Göteborg und endet im Vänersee – eigentlich der „Vänern“ genannt.
Etwa 11 km des Wasserweges, der dem Göta älv folgt, sind durch Umgehungskanäle und Schleusenanlagen ausgebaut und schiffbar gemacht worden.

6 Schleusen und 12 Brücken sind zu bewältigen.

Die allererste Schleuse wurde bereits in ihrer ursprünglichen Form in Lilla Edet im Jahre 1607 eingeweiht.

Die ersten Schleusen wurden schon vor 1800 in den Fels gebaut.
Inzwischen ist es bereits die 3. Schleusen-Generation, sie wurde 1916 eröffnet.

Zusammen mit dem Göta-Kanal bildet der Trollhätte-Kanal eine 390 km lange Wasserstraße, vom Kattegat bis zur Ostsee.

Eine sehr informative Seite zu dem Kanal habe ich gefunden, die ich nur empfehlen kann. Es ist eine Broschüre des schwedischen Seefahrtsamtes. (in schwedisch, englisch und deutsch)

Geplantes Ziel ist heute Kungälv. Mal schauen, ob wir dort einen Liegeplatz bekommen.

Tschüss Langedrag

Gegen 10:00h Leinen los in Langedrag/Göteborg und Ausfahrt in den Göta älv Richtung Nord. Fahrt nach Tonnen und später nach Dalben

Die 1. Brücke, die Älvsborgsbron ist mit 45 m Durchfahrtshöhe für uns hoch genug, wenn selbst die StenaLine durchpasst ;-))

Hier begegnen uns nun auch die ersten typischen schwedischen Ausflugsschiffe

das Dampfschiff BOHUSLÄN und die GÖTEBORG

Außergewöhnliche Farbkleckse

O-Ton Wolfgang: 11:15h Götaälvbron, Höhe 47 m.
Normal könnte ich ohne Freigabe links und rechts an der Klappbrücke bei 17m Höhe durchfahren. Da aber dort Baustellen sind, sehe ich nicht, ob ich dort durchkomme, also fahren wir durch die Brücke mittig, bei Licht rot/weiß.

Es geht teilweise durch wirklich unberührte Natur

12:00h Marieholmsbron, auf Funkanfrage soll in 10-15 Min. die Drehbrücke öffnen. Es dauert dann aber doch fast 30 Min.

12:55h Angeredsbron. Wir können bei ca. 50 m Höhe wieder mal locker durchfahren.

13:45h Jordfallsbron. Nachdem Joachim es vergeblich versucht hatte, bekomme ich über Funk Verbindung zum Brückenwärter. Seine Bitte, näher an die Brücke heranzufahren, damit die Öffnungszeit verkürzt wird, befolge ich, die anderen nicht. Trotzdem wird geöffnet und wir können passieren.

Bohus fästning (Festung Bohus) in Sicht

VÄLLKOMMEN TILL KUNGÄLV!

14:00h nach 16 SM Flussfahrt fest am Längssteiger in Kungälv, südlicher Anlegeplatz.

Sehr natürlich ist es hier;-))

Es gibt hier einen ca. 100 m langen Längssteiger, sogar mit Pollern plus Ringen am westlichen Ende. Strom usw. gibt es hier nicht. Kurz nach dem Festmachen macht mein lieber mann mit den Beiden von der Marte Meo einen Gang in die „Stadt“ Kungälv. Ich genieße hier die Ruhe;-))

O-Ton Wolfgang: Wir finden eine wunderschöne alte Holzkirche mit bemaltem Holzgewölbe und eine sehr schöne Altstadtstraße mit ganz vielen alten Wohnholzhäusern, sehr gut renoviert und gepflegt. Auch einen schönen Park gibt es hier, ein Coop am Ende der Altstadtstraße, ca. 1,5 Km von unserem Liegeplatz entfernt

und als Highlight natürlich die Bohus-Festung.

Da es schon nach 17:00h ist und die Festung um 18:00h schließt, sparen wir uns die 100 SEK Eintritt/Person und erwandern von außen die dicken Mauern aus Granitblöcken.

Nach kurzer Besprechung entschließen wir uns, morgen bis Lilla Edet zu fahren. Dort werden wir auch am nächsten Tag weiterfahren, um dann etwas länger Zeit in Trollhättan zu haben.

Heute hatten wir den ersten richtig warmen Tag.
Morgen wird bestimmt ein schöner Tag ;-))

13.07.2019 – Samstag

das Wetter heute in der Frühe: Die Sonne scheint,
Wind: N 1 Temperatur: 15° Barometer: 1010.

Unsere Route heute: von Kungälv nach Lilla Edet

Unser heutiges Ziel ist Lilla Edet, mit der ersten Schleuse im Trollhättan Kanal.

Tschüss Kungälv

Gegen 09:00h starten wir
Aus dieser unscheinbaren Abzweigung kommen wir. Wenn könnte glatt vorbeifahren.

Dann fahren wir auf dem Kanal, Fahrt nach Dalben bzw. die langen Ausleger mit Radarreflektoren, Richtung Nord. Denen sollte man nicht zu nahe kommen :-))

Man merkt, die Großstadt ist inzwischen weit entfernt.
Bis Lilla Edet sind es keine 20 SM.

O-Ton Wolfgang: 13:30h Motor aus, fest am Wartesteg der Vandbrugga (Klappbrücke) vor der 1. Schleuse, der Ströms Sluss in Lilla Edet. Keine Antwort über Kanal 9 bzw. kein Anschluss am Telefon.

13:50h Motor an, Fahrt durch die jetzt geöffnete Klappbrücke Richtung Schleuse (6 Schiffe)

14:15h Nach erfolgreichem Schleusengang Anfahrt und direkte Einfahrt in den Hafen von Lilla Edet.

14:30h Maschine aus, fest am Längssteiger in Lilla Edet. Außer Trinkwasser und Müllentsorgung findet man hier nichts im Hafen

Wir gehen gemeinsam in die nicht so tolle Stadt. Wir finden aber schnell in der Nähe einen Nettomarkt und ein ICA-Markt, der sehr gut sortiert ist, und in dem wir einkaufen.

O-Ton Wolfgang: Mit meiner Solarhaltung bin ich etwas unglücklich. Habe heute eine von den 2 Rändelschrauben „gehimmelt“, weil ich sie wohl zu fest anziehen wollte, sie halten die Solarmodule auch nur waagerecht, wenn sie sehr kräftig angezogen werden.

Letztendlich haben die Schraube und die Mutter sich festgefressen, so dass ich sie auseinander flexen musste. Dabei wieder ein Teil ins Wasser geflogen.

Ich schaue mir mit Margot noch ein paar Schleusengänge an, was man tun oder sein lassen sollte, lässt sich hier ganz gut sehen. Positive wie negative Beispiele sind reichlich zu sehen :-))

Nach dem Abendessen sind wir noch auf die Marte Meo. Margots erste Schleuse musste etwas begossen werden. Kurz nach 23:30h sind wir auch wieder auf unserem Schiff.

Morgen wird ein schöner Tag ;-))

14.07.2019 – Sonntag

das Wetter heute in der Frühe: total bewölkt,
Wind: SW 1 Temperatur: 14° Barometer: 1012.

Unsere Route heute: von Lilla Edet nach Trollhättan

Tschüss Lilla Edet

Wieder einmal eine krampfige Nacht ;-((

O-Ton Wolfgang: Nach einer kalten Dusche auf der Badeplattform ist der Kopf wieder einigermaßen klar. Die Linie von gestern abend wirkt noch etwas nach.

09:50h Motor an, Leinen los, Ausfahrt Lilla Edet, Fahrt im Trollhättan Kanal Richtung Nord mit ca. 1600 UPM. Gegenstrom ca. 4,5-5 Kn. üG

11:50h Ausfahrt erste Schleuse vor Trollhättan. Grünes Licht, daher direkt Einfahrt in die Schleusenkammer. Aufgrund der Hinweise festmachen auf der Ostseite (rechts), links praktisch keine Möglichkeit zum Festmachen. Wir bekommen in der 1. Schleuse keine Leiter zum „Hochangeln“, sondern müssen in der Höhe sehr weit auseinander liegende Poller in der Schleusenkammer nehmen. Wir arbeiten mit 2 Haken an einem Poller. Konstanze hält nach vorne, ich nach hinten, klappt prima.

In Schleuse 2, 3 und 4 bekommen wir jeweils eine Leiter in der Wand. Dort ist das Umlegen der Haken noch leichter.

13:20h Ausfahrt aus der 4. Schleuse. In der 3. Schleuse haben wir vorher die Kanalgebühr von 1000 SEK gezahlt. Dazu kommt eine Bedienstete aufs Schiff und man bezahlt per Kreditkarte. Unmittelbar hinter der 4. Schleuse biegen wir links ab zu einem kleinen Längsanlegesteg, der Gästehafen von Åkers Sjö. Das war der Tipp eines Seglers, den wir in Lilla Edet getroffen hatten. Sehr guter Liegeplatz, kostenlos, trotzdem mit Strom, Wasser und einer Toilette und Dusche.

13:40h machen wir fest im Gästehafen von Åkers Sjö, einem Vorort von Trollhättan.

Aus der Schleuse und scharf nach links in den kleinen Hafen

Wir sind nur ca. 3 KM vom Zentrum von Trollhättan entfernt und liegen hier sehr gut, das kann man nur empfehlen.
Unterhalb vom „Slusscafeet

10 SM, knapp 4 Stunden, 4 Schleusen und 38 m Höhenunterschied, das war unser Tagesprogramm

Nach dem Anlegen des Bootes gibt es erst mal vom direkt am Hafen befindlichen Eisstand ein „gutes Schleusereis“. Heute am Sonntag sind hier sehr viele Menschen unterwegs. Es ist offensichtlich ein Ausflugsziel. Wir ruhen uns alle etwas aus, nachdem wir etwas die nähere Umgebung erkundet haben.

Hier im Ort kann man sehr gut die 2 geschlossenen Schleusen sehen:

Morgen wird ein schöner Tag;-))

Nun ist die 7. Woche um und wir haben auch bereits ein gutes Stück des Trollhättekanals geschafft.
Das Wetter wird sommerlich, wir sind ja auch bereits ein gutes Stück vom Meer entfernt.

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