22.07.2019 – Montag
das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: SW 3-4 Temperatur: 14° Barometer: 1006.
Unsere Route heute: nur Maristad
Nach dem Frühstück zum „Hafenmeister“? Der weiß nicht, ob wir auf unseren Plätzen bleiben können (Nr. 37). Nr. 36 ist grün und wird dann frei. Wir verlegen also auf Nr. 36
Die Wilhelm-Tham legt an
Wolfgang fährt mit dem Rad zu ICA einkaufen. Als er zurückkommt, hat sich Joachim schon auf einen grünen Platz weit vorne im Hafen verlegt. Auch an den weißen Bojen am Kopfteil ist nun etwas frei geworden. Wir verlegen also zum zweiten Mal heute. Dabei einmal den Haken an der Boje wieder verloren. OK. Wir liegen nun gut mit Strom. Danach geht er zum Frisör und komme mit ziemlich kurzen Haaren wieder. 280 SEK
Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang durch durch Maristad. Eigentlich nichts besonderes, da haben wir schon schönere alte Innenstädte gesehen.
Ein kurzer Besuch im gotischen Dom von Maristad.
23.07.2019 – Dienstag
das Wetter heute in der Frühe: total bewölkt, es hat über Nacht geregnet und nieselt noch immer,
Wind: S 2 Temperatur: 16° Barometer: 1009.
Unsere Route heute: nur Maristad
O-Ton Wolfgang: Hier im Waschhaus (Code 3485) gibt es wirklich nur 1 Toilette! und 3 Duschen, noch nicht einmal ein Urinal für das kleine Geschäft. Nein, es sind doch 2 Toiletten vorhanden.
Den Vormittag verbringe ich überwiegend damit, die ca. 3 Std. laufende Waschmaschine und den Trockner zu kontrollieren.
Am Nachmittag machen wir noch eine kleine Radtour, da sich der Regen verabschiedet hat. Wir fahren bei Lidl vorbei und packen unsere Räder voll. Danach noch in einer Filiale von SeaSea, wo Wolfgang auch nicht seine verlorengegangenen Teile für das Solarmodul bekommt. Aber dafür einen sehr guten verriegelbaren Bojenhaken. Zum Abendessen gibt es eine leckere Paprika, Kartoffel, Speck-Pfanne. Morgen wollen wir nach Sjötorp fahren, ca. 10 SM, da lohnt es sich kaum, die Fender reinzuholen, Wind ist praktisch 0 angesagt
24.07.2019 – Mittwoch
das Wetter heute in der Frühe: Klarer Himmel, die Sonne scheint,
Wind: S 1 Temperatur: 12° Barometer: 1012.
Unsere Route heute: von Maristad nach Sjötorp
Gegen 09:00h starten wir in Maristad und fahren nach Tonnen in Richtung Sjötorp.
09:00h Fahrt nach Tonnen FW in Richtung Nord Richtung Sjötorp
Wunderschönes Wetter, aber Segeln ist nicht, wie man sieht.
09:45h Wir unterfahren die Torsöbron, die das Festland mit der Insel Torsö über den Östersundet im westlichen Gebiet des Vänern verbindet. Mit 18 m Höhe kein Problem für uns.
Von Sjötorp sehen wir vorerst einmal gar nichts, außer einer Einfahrt in einen recht geräumigen Vorhafen.
Gegen 11:00h heißt es dann:
Välkommen till Göta kanal
Der Götakanal, auch das blaue Band Schwedens genannt, erstreckt sich von Sjötorp am Vänern bis nach Mem an der Ostsee.
Baubeginn war 1810 und die Fertigstellung war 1832.
Der Kanal ist sicher mit Abstand eines der größten Bauprojekte Schwedens.
Vor uns liegen nun 190 Km Fahrt, davon entfallen jedoch ca. 100 Km Fahrt durch die Seen und der Rest ist Kanal mit 58 Schleusen.
O-Ton Wolfgang: Nach kurzer Überlegung entscheiden wir, die ersten 3 Schleusen bis zum oberen Schleusenhafen heute noch zu fahren. Zunächst gehen wir zur Kanalverwaltung, um die Kanalgebühren von 7.042 SEK zu zahlen. Meine Mastercard funktioniert nicht, zum Glück wird meine DB-Karte akzeptiert.
Wir beschließen dann, dass wir es mit den Frauen auf den beiden Schiffen versuchen wollen und wieder Erwarten, klappt das auch mit leichten Anlaufschwierigkeiten ganz gut. Wir versuchen, dies jetzt so beizubehalten. Innerhalb 1 Std. sind die ersten 3 Schleusen geschafft und ….
Unsere ersten 3 Schleusen waren wirklich relativ einfach, es war kein großartiges Geschäft, da uns die jungen Schweden sehr behilflich waren.
Also eine unserer leichtesten Übungen ;-)) Zumal Schleuse 1 von Sjötorp einen Hub von gerade mal 2,9 m und 2 + 3 als Doppelschleuse einen Hub von 4,8 m hat.
14:40h Motor aus im oberen Schleusenhafen von Sjötorp. Längsseitig am Steinkai.
Am Nachmittag gehen wir mit Margot und Joachim noch ein Eis essen. Wir sind aber alle durch die Hitze heute und auch durch die Anspannung bei den ersten Schleusen etwas geschafft. Abends nur kalte Küche.
Donnerstag, 25.07.2019
das Wetter heute in der Frühe: Die Sonne scheint,
Wind: SE 1 Temperatur: 19° Barometer: 1012.
Unsere Route heute: von Sjötorp nach Töreboda
Die Sonne scheint, über Nacht hatte es sich aber etwas abgekühlt, aber schöner blauer Himmel.
Die Tafel zur Errichtung des Kanals, dessen Bau hier in Sjötorp begann.
Die sanitären Analgen sind einfach, aber eigentlich gut. 3 Toiletten, 3 Duschen und große Duschkabinen.
19 Schleusen liegen heute vor uns, aber ich bin ja selbst schuld, da wir auf meinen Wunsch hin weitergefahren sind, als wir eigentlich vorhatten.
Es war der heißeste Tag und ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie an einem Tag so viel getrunken und auch sofort wieder ausgeschwitzt.
Nun beginnt die Arbeit ;-)) Das bedeutet für mich:
Vor jeder Schleuse ist ein kleiner Haltesteg, an dem steige ich aus, in der Hand die Vorleine. Dann laufe ich neben dem Schiff her, immer den Berg hinauf. Ich habe das Schiff an der langen Leine, es kann also nichts passieren ;-)) Dann belege ich vorn den Ring, laufe schnell wieder zurück und nehme von Wolfgang die Achterleine, ziehe sie auf seiner Höhe durch den Ring und gebe sie ihm zurück.
wenn das Schiff dann oben ist, heißt es: schnell die Leine vom Ring nehmen und zurück aufs Schiff – bis zur nächsten Schleuse. Und dann das Ganze wieder von vorne.
Wolfgang steuert das Schiff und ist für die Achterleine zuständig, ebenso für die Spannung der Vorleine, die er auf dem Schiff mit der Winsch belegt hat.
10:30h Klappbrücke u. Doppelschleuse Sjötorp Nr. 4+5
Wolfgang ruft mir aus der Tiefe etwas zu, aber ich reagiere nicht sofort, weil ich mich mit einer Schwedin von dem Boot vor uns kurz unterhalte. Sie will mir noch einige Tipps geben. Als Wolfgang etwas energischer und lauter nach mir ruft, kommt von ihr der Spruch des Tages mit einem leichten Schmunzeln:
12:10h Brücke Rogstorp – Eisenbahnbrücke vor Lyrestad – Brücke alt Lyrestad – Brücke neu Lyrestad – 13:00h Brücke E20 Lyrestad
Eigentlich hatten wir vor, hier unsere heutige Tour zu beenden, aber so richtig gefallen hat uns Lyrestad nicht so richtig. Also habe ich mich in meinem jugendlichen Leichtsinn zu der Äußerung hinreißen lassen: Wir fahren weiter bis Töreboda.
Dann kam uns die BELLEVUE entgegen
14:40h
Doppelschleuse Godhögen Nr. 11/12
ganz schön steil war der Anstieg. Die Doppelschleuse hat einen Hub von 5,1m.
17:30h Rollbrüvke Lövsang – 17:45h Rollbrücke Gastorp
Ein wenig kann ich nun nach den vielen Schleusen noch die Landschaft genießen.
17:55h am Gästehafen Töreboda. Alle Plätze mit Strom sind belegt.
18:05h Dann kommt die Eisenbahnbrücke, sie öffnet nicht mehr und richtige Liegeplätze sind entgegen der Beschreibung im Hafenhandbuch hier auch keine.
Nun öffnet aber auch die Straßenbrücke nicht mehr. Wir müssen daher am Wartesteg zur Straßenbrücke anlegen und festmachen.
18:45h Maschine aus
Heute war es sehr warm, ca. 30° tagsüber, dann die vielen Schleusenmanöver (19 an der Zahl), das hat alle gut belastet. Wir gehen daher gemeinsam noch kurz essen und fallen dann auch bald müde in die Kojen.
Nach dem Essen im Restaurant kann ich nach ein wenig Ausruhen mich kaum noch gerade machen und muss erst einmal meinen Rücken wieder sortieren. Mir tun alle Knochen weh, aber es war ein schöner Tag, wenn auch im Nachhinein sehr anstrengend.
26.07.2019 – Freitag
das Wetter heute in der Frühe: die Sonne scheint,
Wind: W 0-1 Temperatur: 13° Barometer: 1008.
Unsere Route heute: von Töreboda nach Vassbacken
Kurz vor 09:00h sind wir fertig zum Start, und tatsächlich zeigt gegen 09:00h die Eisenbahnbrücke „rot-weiß“.
Schneller Start mit Lenkradanbau „nach dem Ablegen“, darin haben wir ja bereits Übung :-))
Von hinten kommen schon die anderen Schiffe, die auch durch die Brücke wollen.
09:00h Motor an, Leinen los Töreboda Wartesteg.
09:05h Eisenbahnbrücke Töreboda – Brücke Rotkillen – Brücke Jonsboda (dort schöne Liegeplätze – Längsseitensteg + Strom usw.) Aber mehr Camper als Boote.
10:00h Rollbrücke Stäng 10:15h Rollbrücke Vassbacken
10:20h Maschine aus, fest am Gästesteig längsseits in Vassbacken. Schöner Anlegeplatz mit Campingplatz daneben, Strom und Wasser am Steg, aber …
Oh Schreck, wir haben einen schwimmenden Teppichboden. Süß- oder Salzwasser kann man hier im Süßwassersee nicht prüfen.
O-Ton Wolfgang: Aber ich höre in der Toilette die Trinkwasserpumpe permanent laufen. Entwarnung: kein Wasser von außen. Es ist ein geplatztes Druckausgleichsgefäß. Dort haben ca. 100 L Trinkwasser den Weg ins Schiff gefunden. Einen großen Teil hat die Bilgenpumpe bereits aus der Bilge befördert.
Alle Teppiche raus und draußen aufgehängt, bei dem Wetter trocknen sie schnell. Das Druckausgleichsgefäß gleich ausgebaut und versucht, zu reparieren. Aber keine Chance, es platzt sofort wieder, als wir Druck darauf geben. Habe dann eine direkte Schlauchverbindung hergestellt mit Gardena-Anschlüssen und es hält und funktioniert. Insgesamt ca. 3 Std. Arbeit und das Problem zunächst behoben. Das nächste Druckausgleichsgefäß wird aus Metall sein.
Es war heute wieder ein heißer Tag mit ca. 30°. Nach der Arbeit geht Wolfgang schwimmen, das erfrischt.
Zum Essen haben wir heute Pellkartoffeln, Käse, Gurke. Kochen ist bei der Hitze nicht drin. Abends gibt es hier noch eine Life-Musik-Vorstellung und danach kommen Margot und Joachim noch auf einen Schnack und Schnaps zu uns an Bord. Morgen werden wir etwas länger fahren, bis Karlsborg ca. 20 SM mit 2 Schleusen.
27.07.2019 – Samstag
das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: E 3-4 Temperatur: 17° Barometer: 1006.
Unsere Route heute: von Vassbacken nach Karlsborg
Sehr gute Dusche, Einzelkabine. Es ist angenehm frisch heute morgen.
08:55h Motor an, Leinen los Vassbacken für eine Strecke von knapp 19 SM
09:40h Schleuse und Brücke Tatorp passiert, Wolfgang macht Frühsport.
Dann geht es über den Viken
Der Kiddösund, Engstelle – Hier sind noch die Reste der ca. 600 m langen Treidelmauer zu sehen. Hier ist wirklich Abstand geboten.
O-Ton Wolfgang: Engstelle Billskömmen, wir stehen unmittelbar vor der Einfahrt in die Engstelle, als uns das Passagierschiff „Sandön“ entgegen kommt. Die Schiffe haben kein AIS, Schallsignal wurde von mir falsch gedeutet, dachte, die Marte Meo hat es gegeben. Ich kann unser Schiff aufstoppen und alles geht gut.
Hier kann wirklich nur in einer Richtung die Engstelle passiert werden.
13:10h die erste Abwärtsschleuse in Forsvik passiert mit der dazugehörigen Brücke.
13:55h fest (Heckboje) im Gästehafen (Südseite) in Karlsborg
Der Hafen ist eher weniger gut, Viel Touriverkehr, Sanitärgebäude ist weit weg und sehr unsauber. Kein guter Eindruck. Aber Strom und Wasser am Steg und ein Coop in der Nähe.
Wir sind von der Hitze ziemlich platt und gehen nur noch kurz einkaufen. Zum Abendessen einen leckeren italienischen Salat. Abends dann noch zum Schnack auf die Marte Meo mit Verkostung einiger Alkoholsorten
28.07.2019 – Sonntag
das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt,
Wind: NE 3-4 Temperatur: 20° Barometer: 1009.
Unsere Route heute: nur Karlsborg
O-Ton Wolfgang: Ich dusche auf der Badeplattform, tauche kurz im Hafenbecken unter. Besser als in dem schmutzigen Sanitärgebäude.
Am späten Vormittag nehme ich mir das Rad und fahre Richtung „Festung“. Ein sehr schöner Radweg entlang des Viken. Die Festung ist von den Außenmaßen und den äußeren Schutzanlagen imponierend. Im Inneren normale Häuser, kasernenmäßig aus dem 18. Jahrhundert bis 19. Jahrhundert. Nach Aussagen von Joachim lohnt der Besuch des Museums nicht. In der Anlage befindet sich noch ein aktives Fallschirmjäger-Regiment. Alle Anlagen sehen sehr gepflegt aus.
Einen richtigen Stadtkern sehe ich in Karlsborg nicht. Insofern lohnt die Stadt eigentlich in dieser Beziehung keinen Besuch. Zum Abschluss der Tour gehe ich noch einkaufen bei ICA, für den nochmaligen italienischen Salat am heutigen heißen Abend. Schwimmen war ich im Hafen heute Mittag auch nochmal. Ein heißer aber schöner Tag
Ich dagegen mache heute einen faulen Tag.
Nun ist auch unsere 9. Woche zu Ende und wir fahren bereits schon wieder bergab.
Nachdem wir diesen einen Tag mit 19 Schleusen bergauf geschafft haben, kann alles nur noch leichter werden.