2011: 17.09. – wo sind die Bilder?

17.09.2011 – Samstag

Das Wetter heute um 07:00 Uhr total bedeckt.
Wind: SW3 – Temp.: 12° – Baro: 1.004 mB – BSt. Zähler: 2.059,5

Unsere geplante Route für heute: Ems-Jade-Kanal: von Wilhelmshaven bis Aurich

von Samstag und Sonntag haben wir leider keine Bilder. Warum?? Ihr werdet es am Ende des morgigen Tages lesen :-((((

Es ist früh am Morgen, genau gesagt, 06:00 Uhr, als wir die warme Koje verlassen müssen. So früh, weil heute nur um 07:30 Uhr die Deichbrücke in WHV für uns öffnet. Das ist so, weil da z.Zt. Bauarbeiten durchgeführt werden. 

Nachdem wir fertig sind, tuckern wir die paar Meter bis zur Brücke und der erste Tag auf dem EJK beginnt.

Ja, es ist wirklich ein sehr kleiner Kanal, schmal, aber tief genug für uns. Das Wasser ist braun vom moorigen Untergrund und es geht sehr langsam voran. Höchstgeschwindigkeit heißt hier 8 km/h, die wir schon mal ein wenig überschreiten … unsere Maschine dreht im Durchschnitt 1.500-1.600 Touren.

So geht es langsam voran, die Brückenwärter haben Zeit, mit Fahrrad, Moped oder Auto von einer Brücke zur nächsten zu fahren, um uns diese zu öffnen. Warten ist praktisch nicht nötig. So einige Brücken werden noch von Hand „aufgedreht“ – hier ist Muskelkraft gefragt. 

Die Schleusen sind eng und alt, nicht immer ist es einfach, hier vernünftig festzumachen. Bereits bei der ersten Schleuse in Mariensiel haben wir damit Probleme, weil es keine Wand mit Pollern gibt, sondern quer stehende Holzdalben in Relingshöhe. Hier nützt kein Fender, wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht die Relingsstützen verbiegen. 

Auch die zu öffnenden Eisenbahnbrücken stellen kein Problem dar, entweder ist unsere Fahrt sehr gut mit dem Fahrplan abgestimmt, oder aufgrund des nun schon so lange währenden Bahnstreiks hier im Norden fahren keine Züge :-))

Irgendwann sehen wir auf dem Kanal mal an unserer rechten Seite rote Tafeln . . . und wir wissen nun (nein, natürlich hatten wir uns schon vorher informiert), dass wir nun „Talfahrer“ sind und deswegen Vorfahrt genießen … kann bei Engstellen schon wichtig sein, falls hier jemals Gegenverkehr sein sollte … doch, nachdem wir schon seit 3 Stunden auf dem EJK unterwegs sind, kommen uns der erste Segler mit gelegtem Mast und ein MoBo entgegen.

In der Schleuse in Upschört wissen wir, warum wir einen Schleusenhaken gekauft und mitgenommen haben: Wir sind ganz tief unten, die Poller ca. 2 Meter über uns … viel zu hoch für mich … aber mit dem Schleusenhaken geht es gerade.

Am späten Mittag stehen wir vor der ersten Brücke in Aurich und nach einer nochmaligen telefonischen Nachfrage … da ist nämlich kein Brückenwärter zu sehen … kommt der auch angeradelt und öffnet uns.

Obwohl wir ihm Bescheid gegeben haben, dass wir in Aurich bleiben wollen, kein Hinweis, wo wir anlegen können. Direkt links nach der Brücke befinden sich Sportbootstege … alles sieht sehr verlassen aus, es liegt dort kein einziges Boot, aber es sind Steckdosen zu sehen. 

Gegenüber – als „Sportboothafen“ bezeichnet, liegen ein paar MoBos … weder Strom noch Wasser, geschweige denn sanitäre Anlagen sind dort zu sehen. 

Wir machen dann mal an einem Steg mit den Steckdosen fest, in der Hoffnung, dass ein Hafenmeister erscheint, aber niemand kümmert sich um uns. Als Wolfgang dann zum Erkundungsgang aufbricht, steht er vor verschlossenen Türen. Eingezäunt, dass niemand rein kann – aber heraus geht es auch nicht – na tolle Kiste!

Also: wieder ablegen und bei den Motorbooten festmachen. Wir sind doch autark …  und so ein Tag ohne Dusche muss auch mal gehen. Aber Moment, heute in der Frühe in WHV hatten wir ja auch verzichtet, war dort nicht so toll die Dusche und bei dem frühen Wecker …

Ok, da müssen wir jetzt durch. 

Auf der Karte in seinem „Garmin“ sieht Wolfgang in der Nähe des Hafens ein griechisches Lokal „Rhodos“ – im 2. Stock eines großen Einkaufzentrums. Die Recherche im Internet ergibt gute Bewertungen. Wir also dorthin, „Haben Sie bestellt?“  – „Nein“  – „oh … ok, dann hätte ich hier nur noch einen Zweiertisch“. Zwar direkt im Durchgang, aber es geht. Das Restaurant war voll besetzt und immer wieder kamen neue Leute, Wahnsinn. Trotzdem ist der Kellner sehr nett und wir werden gut bedient. Wir haben sehr gut gegessen: Calamari und Tsatsiki, danach Bifteki und einen guten Salat. Ich schaffe es nicht. Dazu Originalton meines lieben Mannes: was ja bekanntlich schon etwas heißen will :))

Der Eingangs Ouzo schreit praktisch nach einem Pendant  … und dann zieht es uns zurück aufs Schiff. Ich bin ziemlich fertig und mach mich relativ früh in die Koje. 

Der BStZ steht heute Abend auf 2.066,1 – wir sind ca. 55 km gefahren. Prüfung Motoröl ist ok, der Wasserfilter ist trotz Moorpackung sauber.

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