05.09.2016 – Montag
das Wetter heute: bewölkt,
Wind: NE 1-2 – Temperatur: 13° – Barometer: 1012 mB.
Achtung: viele Bilder folgen an diesem Tag!
Unsere Route heute: von Vordingborg nach Vejrø
Gegen 09:30 fahren wir aus Vordingborg weg und können bald den Motor ausmachen.
Dann Durchfahrt durch die Storstrømsbroen. Die lichte Höhe dieser Brücke beträgt 26 m, na passt ja für uns ;-))
Wir laufen teilweise eine Geschwindigkeit von über 8 Kn über Grund. Leider können wir den Strom nicht abschätzen, da die Logge wieder festsitzt und daher nichts anzeigt. Kraut eben!
Der Wind wird weniger und kommt nun von hinten. Emil steuert unseren Schmetterling. Unser eigentliches Ziel Femø lassen wir fallen und entschließen uns, direkt nach Vejrø durchzufahren.
Vrejø hat eine Fläche von 155 ha. 1925 lebten dort noch 76 Personen, es gab eine kleine Inselschule, einen Kaufmannsladen und eine Meierei. In den 60er Jahren verwaiste die Insel und stand jahrelang zum Verkauf.
2006 kaufte Kim Fournais, der Mitbegründer der Saxobank die Insel. Hierzu der Bericht, der sehr empfehlenswert ist.
Es gibt ein Hotel, mehrere Gästehäuser, das Restaurant Skipperly, einen Leuchtturm, ökologisch betriebene Landwirtschaft und ein traumhaftes Gewächshaus. Eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr besteht nicht. Man kann mit dem eigenen Boot, per Helikopter oder Leichtflugzeug erreichen. Auch kann man sich mit dem inseleigenen Boot abholen lassen.
Die Insel ist Selbstversorger, nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch im Bereich der Energie. Und das zu Zeiten, wo das Thema noch nicht in aller Munde ist.
Vrejø voraus. Noch sieht man nicht viel, aber was man sieht, schaut gepflegt und gut aus :-))
Gegen 15:00h machen wir im Hafen von Vrejø als 2. Schiff längsseits fest.
Ausreichende Sitzmöglichkeiten selbstverständlich ist jeder Tisch auch mit einem Grill ausgerüstet, direkt am Wasser.
Man gönnt sich ja sonst nichts :-))
Das Waschhaus, einfach auch nur Luxus pur. Selbstverständlich ist auch Waschmaschine und Trockner im Preis mit inbegriffen.
Auf dem Weg sehen wir einen Tennisplatz
und einen schönen großen Spielplatz
Dann gehen wir zum Registrieren ins Haupthaus, hier ist auch das Restaurant Skipperly
Nach dem Registrieren und Bezahlen von 350 DKR (es sei sogar noch etwas preiswerter als früher) nehmen wir erst einmal einen Kaffee und die Waschmaschine in Anspruch.
Dann machen wir einen Inselrundgang und sind nach 1 Std. wieder am Hafen und haben eigentlich alles gesehen. Aber schön ist es hier allemal. Das Gewächshaus im englischen Stil hat es uns besonders angetan und höchstwahrscheinlich nicht nur uns.
Zuerst gehen wir in Richtung Leuchtturm , auch hier ist alles sehr gepflegt
Der kleine sehr gepflegte Friedhof mit alten Kreuzen ist bestehen geblieben, was wir als sehr angenehm empfinden.
Die Grabstätte wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den Bewohnern von Vejrø angelegt. Aufgrund der Entvölkerung der Insel in den 1960er Jahren entschieden sich die verbliebenen Bewohner dafür, die Grabstätte dem Gemeinderat von Fejo zu spenden, im Gegenzug dafür, dass sich der Gemeinderat um die Reinigung und Pflege der Grabstätte kümmert. Im Einvernehmen mit dem Gemeinderat von Fejo kümmert sich Vejrø ApS heute um die Reinigung und Wartung. Der Friedhof wurde am 15. Juli 1983 offiziell geschlossen. Im Jahr 1998 erteilte das Ministerium für Kirchenangelegenheiten die Erlaubnis, eine Urne auf dem Begräbnisplatz aufzustellen. Alle Grabstätten sind als erhaltenswerte Grabdenkmäler registriert, und die Grabstätte hat heute den Status eines geschützten Festungsdenkmals und Odekirkkegard und wird als solcher gepflegt.
Schild am Friedhof
Ein Hotel und verschiedene Gästehäuser im gehobenen Stil sind auch restauriert
Doch das Prunkstück der Insel ist ein 1.200 qm großes Gewächshaus
Noch ein paar Eindrücke von der Insel
Nach und nach kommen noch ein paar Schiffe, so dass es dann insgesamt 6 Segelschiffe im Hafen lagen. Nachdem sich eine 43er X-Yacht hinter uns gelegt hatte, war der WLAN Empfang nur noch mittelmäßig bis … Vorher war der Empfang noch bestens.
Von unserer Ankunft bis am Abend ist das Wasser ca. 40 cm gesunken. Auch daran sollte man denken.
Anhand der vielen Bilder mag man erkennen, wie sehr uns diese Insel beeindruckt hat. Der Eigner hätte sich für die vielen Millionen auch eine große Villa in Miami oder sonst wo bauen können. Doch er lebt ein Projekt, wie wir im Einklang mit der Natur leben können.
06.09.2016 – Dienstag
das Wetter heute: Sonne,
Wind: NW 2-3 – Temperatur: 14° – Barometer: 1016 mB.
Unsere Route heute: von von Vejrø nach Omø
O-Ton Wolfgang: Eindampfen in die Vorspring. Manöver geht gut, dann kommt Konstanze mit dem Bein in die Spring. Aber wir kommen trotzdem gut aus unserer Lücke.
Wir schalten nach ca. 30 Minuten den Motor ab und können segeln.
Gegen 12:00h haben wir die Ansteuerung in den Großen Belt mit der Storebæltsbroen voraus
und sind 1,5 Std. später am Hafen von Omø.
Omø ist eine kleine Insel mit ca. 12 km Küste, umgeben vom Großen Belt, dem Omøsund und dem Smålandsgewässer. Wie wir erfahren, wurde der Hafen in diesem Jahr komplett renoviert. Hier leben noch nicht einmal 200 Einwohner.
Was kommt beim Anlegen? Natürlich Wind aus SW 4 in Böen 5. Als nach einigen Versuchen es einfach nicht klappte, meinte ich: schau mal, im Ausweichhafen für die Fähren liegt das eine Schiff, was vor uns von Vejrø losgefahren ist. Da können wir dann doch auch festmachen, oder?
Nach uns kommen dann auch noch einige Schiffe in den Hafen. Manche müssen es dann doch in eine Box schaffen, nachdem der kleine Ausweichhafen voll belegt ist.
Der Hafen sieht wirklich aus wie neu :-)) Alles wunderbar erneuert, die Sanitäranlagen sind super, ebenso das WLAN.
Die neu erschaffene Badetreppe
Die Fischerhütten – so kann man auch Entsorgung betreiben :-((
Die Fahrt zu dem Kaufmannsladen in ca. 1,5 km ist umsonst, da der Laden Dienstagnachmittags geschlossen hat. Hier ist halt keine Saison mehr.
Daher gibt es zum Abendessen Pfannkuchen mit leckerer Füllung.
07.09.2016 – Mittwoch
das Wetter heute: teilweise bewölkt,
Wind: SSW 1-2 – Temperatur: 16° – Barometer: 1016 mB.
Unsere Route heute: nur Omø
Wolfgang ist gegen 05:00h von der Fähre aufgewacht und geht deshalb sehr früh duschen. Hier lässt man die Karte stecken, nimmt sie dann raus, wenn man fertig ist. Es wird pro Minute abgebucht.
Am Vormittag ist es noch immer etwas bedeckt, so erledigen wir unsere Dinge am PC.
Mittags kommt dann die Sonne und wir nehmen sofort die Räder raus und machen eine ausgedehnte Fahrt über die Insel.
Zwischendurch müssen wir eine gute Strecke schieben, es geht über einen stark bewachsenen Feldweg.
Auf dem Rückweg kaufen wir in dem einzigen Laden der Insel ein. Hier ist ein reichhaltiges Angebot vorhanden, jedoch von jedem nur eine kleine Menge.
Am Nachmittag ist es richtig warm geworden.
Die kleine schlichte Omø Kirke, gebaut 1828
viele der alten Häuser im Ort sind in der Bauweise sehr ähnlich und haben uns gut gefallen.
Dann radeln wir noch an die Westküste zum Leuchtturm
Morgen wollen wir nach Svendborg fahren. Wenn die Windvorhersage zutrifft, werden wir wohl die Strecke segeln können: kräftige Winde aus östlichen Richtungen.
08.09.2016 – Donnerstag
das Wetter heute: Sonne,
Wind: E 3 – Temperatur: 14° – Barometer: 1018 mB.
Unsere Route heute: von Omø nach Svendborg
Gegen 09:00 verlassen wir die Insel Omø. Gut eine Std. später überqueren wir den Deep-Water-Way, wobei wir etlichen Berufsschiffen ausweichen mussten. Aber als Belohnung konnten wir kurz darauf den Motor in die Pause schicken und segeln.
Ca. 15:00h Fahrt in den Svendborgsund mit teilweise ca. 1,6 Kn. Gegenstrom. Die Logge lief heute wieder, hat sie sich durch’s Fahren selbst entkrautet?
Svendborg wurde erstmals 1229 erwähnt, der Name kommt sehr wahrscheinlich von Burg und Schweine her, es wird vermutet, dass sich Schweinswale im Sund tummelten.
Es gibt noch heute ein Wohnhaus von 1560 (ANNE HVIDES GAARD), in dem heute Kunstausstellungen gezeigt werden.
Svendborg hat ca. 27.000 Einwohner und hat als Partnerstadt Stralsund.
Der 1. Eindruck von Svendborg: eine riesige Hotelanlage mit eigenem Strand und allem drum und dran, nicht gerade für den kleinen Geldbeutel geeignet.
1 gute Stunde später liegen wir fest am Schwimmsteg im Yachthafen von Svendburg.
Die Einfahrt in unseren Hafen ist nicht ganz so komfortabel :-))
Dafür liegen wir direkt an der Altstadt.
Erstmal einen guten Kaffee, das Dach haben wir als Sonnenschutz gelassen, denn der Sommer ist zurückgekehrt.
Das Hafenkontor befindet sich in einem schwimmenden Gebäude, direkt am Anfang des Hafens. Zum Eintritt benötigt man eine Hafenkarte, die es am Bezahlautomat gibt. Das WLAN ist hier frei, aber kaum zu gebrauchen. Unser eigenes WLAN läuft hier jedoch bestens.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang in der näheren Hafenumgebung.
Auch direkt am Hafen ist das Kammerateriet, eine Mischung aus Theater, Cocktail-Bar und pulsierendem Leben :-))
Dann bereiten wir uns ein leckeres Abendessen und lassen den schönen Tag ausklingen.
09.09.2016 – Freitag
das Wetter heute: bewölkt,
Wind: NW 1-2 – Temperatur: 17° – Barometer: 1017 mB.
Unsere Route heute: nur Svendborg
Der Liegeplatz ist etwas laut, da unmittelbar am Hafenbecken eine Hauptstraße entlangführt. Aber es lässt sich aushalten.
Die Sanitäranlagen sind gut: Einzelkabinen mit Dusche, Waschbecken und Toilette – Karte einstecken, bis man fertig ist.
Am späten Vormittag starten wir zu einer ausgedehnten und sehr schönen Radtour. Zunächst östlich von Svendborg hinaus auf die Insel Thurø.
Wir finden dort einen schönen Radweg, der uns am Wasser entlang des Skaarupsunds mit wunderbaren Ausblicken entlangführt. Zurück fahren wir am Svendborgsund entlang über Christiansminde. Dann weiter in westliche Richtung bis zum Lystbadehavn, dort ist alles ziemlich mit einheimischen Schiffen belegt. Zum Abschluss geht’s zu Aldi.
Am Nachmittag kommt ein Schiff an und will hinter uns anlegen. Ich gehe raus, um zu helfen. Dann rief ich aus: Sieh mal, de Fischer un sin Fru. Die Marte Meo lief ein. Wir treffen uns dann spontan zu einem kurzweiligen Kaffeeplausch.
Schnell ist es 18:00h und Wolfgang geht noch schnell zum Fischladen am Hafeneingang, denn auf dem Essensplan stehen heute Fischfrikadellen.
10.09.2016 – Samstag
das Wetter heute: Sonne,
Wind: SW 0-1 – Temperatur: 14° – Barometer: 1019 mB.
Unsere Route heute: nur Svendborg
Wir machen eine ausgedehnte Besichtigung der Stadt Svendborg und es gefällt uns ausgesprochen gut hier.
Dabei erleben wir noch einen Wettstreit des dänischen Pfeifen- und Trommlerchors. In dieser Stilrichtung war die Gruppe aus Svendborg Weltmeister. Dies erfahren wir von einem stolzen Mitglied der Gruppe.
Bei der Besichtigung der Nicolaikirche kommen wir gerade rechtzeitig zu einem halbstündigen Orgelkonzert und genießen dies auch sehr. Insgesamt haben wir alles in allem einen sehr positiven Eindruck. Man könnte hier gut und gern noch einige Tage verbringen. Insbesondere die Insel Tåsinge besuchen, um dort das Schloss anzuschauen. Uns würden sicher noch etliche Dinge einfallen, aber wir wollen morgen weiter nach Aerø, um dort in der Bucht noch einmal zu ankern.
Am Nachmittag steht dann für Wolfgang die routinemäßige Kontrolle des Motors usw. an.
Den Abend verbringen wir dann gemütlich auf der Marte Meo, gemeinsam mit Margot und Joachim und einer Bekannten der Beiden, die sie hier mit dem Wohnmobil besucht hat. Nette Gespräche und die Idee, bezüglich einer Seniorenwohnanlage initiativ zu werden.
11.09.2016 – Sonntag
das Wetter heute: teilweise bewölkt,
Wind: SE 0-1 – Temperatur: 17° – Barometer: 1020 mB.
Unsere Route heute: von Svendborg zur Aerø Bucht.
Die Vorhersage für heute: Winde aus S – SE um 3-4 Bft. Wir tanken noch Frischwasser, das kostet hier für 5 Min. 5 DKK. Es läuft aber mit starkem Strahl.
Wir wollen in die Bucht von Aerø, das sind nur ca. 15 SM, die wir wohl bei der vorhergesagten Windrichtung motoren müssen. Das enge Fahrwasser lädt nicht wirklich zum Kreuzen ein.
Gegen 10:00h verabschieden wir uns von der Marte Meo und fahren durch den Svendborgsund in westliche Richtung und haben Strom mit.
So sehen wir Svendborg nochmals vom Wasser aus
Dann geht es durch die Højestene Loeb und weiter in Richtung SSW zur Bucht Revkrog vor Aerø.
Könnte auch in der Toskana sein.
Ca. 13:00h Maschine aus und fest an einer gelben Boje mit der Aufschrift „DT“.
Der Wind dreht rechts und geht bald auf nördliche Richtung und es sind schon einige Wellen zu verzeichnen. Die Vorhersage sagt aber auch, dass der Wind über Nacht auf Südost drehen wird. Gegen 17:00h wird er dann auch merklich schwächer. So bleiben wir hier liegen. Mit dem Fernglas sieht Wolfgang NE von uns noch eine weitere gelbe Boje.
Mit uns zusammen liegt dann noch die SY „Santa Maria2“ und später kommt noch ein dritter Segler dazu, der auch an eine Boje geht, also gibt es hier in der Bucht 3 Bojen.
Gegen 21:00h ist der Wind völlig eingeschlafen. Ach übrigens: unsere Logge will mal wieder nicht.