2024: Wo. 02 – Burgstaaken – Dragoer

16.09.2024 – Montag

Unsere Route heute: nur Burgstaaken

Das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt, 11°, Wind N1, Baro 1021.

Ein schöner Tag bricht an, mit Blick von unserem Schiff zur Fehmarn-Brücke

Wir fuhren mit den Rädern nach Burg zum Einkaufen.

Wolfgang checkt noch die Rad-Route nach Burg

Den Rucksack hatten wir vergessen, aber irgendwie bekamen wir alles unter. Es wurde doch mehr, als wir dachten. Mein Rad war wieder einmal so voll gepackt, dass ich um einen Tausch bat und fuhr so mit Wolfgangs Rad.

O-Ton Wolfgang:
Unterwegs dann eine Schrecksekunde. Ich blicke zurück und sehe eine Menschentraube und dazwischen Konstanze am Boden. Zum Glück ist bei dem Sturz mit dem Rad nichts passiert.

Ich war mit dem Lenker an den Absperrungen (damit keine Autos auf dem Weg fahren können) hängen geblieben und schon lag ich auf dem Radweg. Hilfreiche Radler halfen mir wieder auf. Wir fahren dann nach einer kurzen Pause zurück zum Hafen.

O-Ton Wolfgang:
Nachmittags versuche ich dann beim Schiffsausrüster am Hafen einen Treppenfender zu erstehen. Der will für einen einstufigen Fender 165,00 € !! haben. Da verzichte ich dankend.

Das Wetter war tagsüber richtig gut geworden. Morgen wollen wir weiter nach Gedser. Ob wir segeln können, ist noch ungewiss. Die Prognose für morgen liegt bei Winden aus NNE2-4, also genau auf den Kopf.

Bei solch einem schönen Sonnenuntergang muss es morgen einfach schön werden :-))

17.09.2024 – Dienstag

Unsere Route heute: Burgstaaken -> Gedser in Dänemark auf der Insel Falster

Das Wetter heute in der Frühe: total bewölkt, 15°, Wind NNE 3, Baro 1027

Wir fahren noch zur Tankstelle.
Hier wird schon eifrig gekrant. Ein zweiter Kran nimmt vorher die Masten ab, das läuft hier alles wie am Fließband.

Tschüss Burgstaaken.

Wir können doch tatsächlich mit der Genua fahren, lassen aber den Motor mit 1.500 RPM mitlaufen. Das Vergnügen dauerte leider nur ca. 30 Minuten.

O-Ton Wolfgang: Die Reffleine der Genua befindet sich teilweise auf der Rolle, ich mache die Leine vorne klar, etwas nass, da viel Welle. Zur Genua Motor mit 1.500 RPM.

Gegen 13:00h haben wir den Dampertrack passiert, der Fähre haben wir dann den Vortritt lassen :-)) Mit 20 Knoten ist sie verdammt schnell.

Gegen 16:00h legen wir nach 32,5 sm und knapp 7 Std. im Hafen von Gedser am Längssteg an. Der Liegeplatz kostet inzwischen 235 DKK + 50 DKK (inkl. 30 DKK Pfand) für die Duschkarte.

Der Hafen in Gedser ist schon ziemlich leer. Es liegen außer deutschen Booten nur noch 1 Boot aus Schweden und eines aus Neuseeland vor uns.

Und so können wir schön am Längssteg festmachen. Mein lieber Mann dreht sofort die große Hafenrunde, um von gegenüber ein Bild vom Schiff aufzunehmen.

18.09. 2024 – Mittwoch:

Unsere Route heute: Gedser -> Klintholm in Dänemark auf der Insel Møn

Das Wetter heute in der Frühe: total bewölkt, 16°, Wind NE 3, Baro 1031

Nach einer guten Dusche frühstücken wir noch in Ruhe auf dem Boot und dann geht es lost in Richtung Klintholm. Nach ca. 1,5 Std. setzen wir die Fock. Inzwischen hat sich der Wind verstärkt und Wellen sind ca. 1 m. Wir können mit der Fock den Kurs nicht halten. Also muss die Fock nach gut 30 Minuten wieder gestrichen werden.

Um 17:15h liegen wir nach 34,6 sm und 7,5 Std. am Längssteiger auf E9 in Klintholm fest. In diesem Jahr beträgt die Hafengebühr 210 DKK inkl. Strom und Dusche.

Auch hier hat der Hafenbetrieb schon sehr nachgelassen. Wenn es am Abend 1 Dzt. Boote waren, dann war es schon viel.

Wir spazieren ein wenig durch den Ort und stellen fest: Hier ist tote Hose. Kein Daily Brugsen mehr, nur ein kleiner Laden im angrenzenden Hafengebiet, der aber auch schon Winterschlaf hält.

Die kleine Kneipe in unserem Hafen . . .

Sie hat noch auf und Betrieb.

Isle of Møn Spirits, ein Gin aus Askeby von der Insel Møn

Aber der Fischereihafen hat sich sehr verändert. Wo beim letzten Besuch in 2016 noch ein Feriendorf war, stehen heute Fabrikhallen von Vattenfall, die auch die Hälfte des Fischereihafens belegen. Hier wird die Wartung und Instandhaltung des Offshore-Windparks Kriegers Flak

Nach einer etwas ruppigen Fahrt über die Hjelm Bugt genießen wir den Abend im ruhigen Hafen.

19.09.2024 – Donnerstag:

Unsere Route heute: nur Klintholm

Das Wetter heute in der Frühe: teilweise bewölkt, 17°, Wind NE4, Baro 1021

O-Ton Wolfgang: Aufgrund der Wetterprognose, weiter Wind aus NE4-5, entschließe ich mich, noch einen Tag in Klintholm zu bleiben, ansonsten müssten wir den ganzen Tag gegen die unangenehme Welle anmotoren. Morgen soll der Wind auf Ost drehen. Wir gehen den Tag also ruhig an.

Ich löse das Schlauchboot von den Davids und nehme es an Deck, um dort die angedachte Staumöglichkeit über der Rettungsinsel zu testen. Das Schlauchboot passt so, wie es soll. Dass die Luke vorn nicht mehr zu öffnen ist, ist bzw. war mir klar. Es soll dort auch nur gestaut werden, wenn das Vorschiff nicht zum Schlafen genutzt wird.

Ich werde so wohl nie steuern können, denn ich sehe nur Schlauchboot. Es sei denn, ich wachse noch einige Zentimeter, was aber sehr unwahrscheinlich ist :-))

Am Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang in den Fischereihafen bei aufziehenden Wolken. Wir sehen ein buntes Durcheinander:


Fischerboote, das Pferd im Netz von der kleinen Kneipe und im Hintergrund die Gebäude von Vattenfall und die Schnellboote sind auch noch zu erkennen.

Das Wetter war wie erwartet, der Wind blies mit NE 4, teilweise 5, es blieb trocken. Wir hoffen auf Wind aus E für morgen.

20.09.2024 – Freitag:

Unsere Route heute: Klintholm -> Rødvig

Das Wetter heute in der Frühe: leicht bewölkt, 18°, Wind NE 3, Baro 1028

Für heute sind Winde aus E mit 3-4 Bft. angesagt, es soll trocken bleiben. Ziel für heute ist Rødvig.

Tschüss Klintholm.
Gegen 09:30 verlassen wir den Hafen.

Draußen steht schon eine gute Welle, min. 1,0 m, und wir müssen das Kap umfahren, genau gegenan.

Immer wieder faszinierend, auch wie sich die Farbe des Wassers in Ufernähe verändert. Da muss wohl ganz schön viel Kreide ins Meer gestürzt sein.

Das Kap ist bald geschafft

Einfach nur genießen.

Ich habe mich vom Fotografieren für die nächste Zeit verabschiedet, bei dem Wellengang ist nicht daran zu denken. Dafür hatten wir den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein.

O-Ton Wolfgang: 11:15h Fock, Motor 1.100 RPM, die Wellen sind noch höher und steiler geworden. Wind NE, zwischen 15 und 25 Kn. Mit der Fock und der leichten Motorunterstützung fahren wir im Durchschnitt 5 Kn.
13:20h Motor aus, Fock alleine, auch zwischen 4 und 5 Knoten.

Rødvig Havn leicht verändert.
Die Sturmflut im Oktober 2023 hat hier wohl auch viele Schäden verursacht.

Wie man sieht, wird hier viel erneuert, die Boxen auf der rechten Seite sind komplett weg, dafür gibt es einen neuen Längssteiger, an dem wir nach 24,7 sm und 5,5 Std. festmachen. Heute konnten wir 4 Std. segeln, davon leider 2 Std. mit leichter Motorunterstützung. Aber immerhin: segeln!

Die Duschen sind dem Wasser nicht zum Opfer gefallen, liegen sie doch in einer Seitenstraße ein paar Meter höher. Wir zahlen 200 DKK +50 DKK für Dusche und Strom. Eine Neuerung gibt es auch noch seit unserem letzten Besuch hier: der Code, der auf der Quittung steht, hat für sämtliche Einrichtungen des Hafens (Strom, Dusche, Waschmaschine) nur eine Gültigkeit von 24 Std.

Wolfgang zieht es noch in den nahegelegenen Brugsen. 3 Tage ohne Einkaufen, das geht ja gar nicht. :))

21.09.2024 – Samstag:

Unsere Route heute: Rødvig -> Dragør

Das Wetter heute in der Frühe: überwiegend bew., 14°, Wind ENE 3-4, Baro 1026

Tschüss Rødvig

O-Ton Wolfgang: Bevor wir heute losfahren, haben wir unser erstes Problem. Beim Abbau der Kuchenbude klemmt einer der Reißverschlüsse zur Verbindung zur Sprayhood. Ich kann ihn nicht mehr vor- oder zurückziehen. Um den Zipper zu lösen, muss ich einige „Zähne“ opfern. Resultat ist, dass wir nun die Kuchenbude nicht mehr auseinander bauen werden, um nicht Gefahr zu laufen, dass wir sie nicht mehr aufbauen können.
Die Nutzung des Großsegels ist somit zunächst nicht möglich. Müssen wir uns auf die beiden Vorsegel konzentrieren, und da ist das 2. Problem, die Rollanlage der Genua hat eine Macke. Die Reffleine läuft beim Ausholen des Segels jeweils nach oben über den oberen Teller der Trommel. Ich kann mir bis jetzt nicht erklären, wie das möglich ist. Das muss ein Versuch mit gleichzeitiger Überwachung evtl. klären.
Auf jeden Fall hatten wir das Problem heute wieder, ich musste also nach vorne, die Reffleine klarieren, und konnte später die Genua nicht mehr vollständig mit der Reffleine einholen.

Gegen 11:00h machen wir uns auf den Weg nach Dragør. Eine Stunde später kommt die Genua zum Arbeiten, wir lassen den Motor mit 1.000 RPM mitlaufen.

Die alte Kirche aus dem 14. Jahrhundert. 1928 stürzte ein Teil die 30 m hohen Klippen ins Wasser.

Hier standen wir 2019 oben am Geländer.

Gegen 15:00 müssen wir die Genua einholen, den letzten Meter muss mein lieber Mann per Hand einrollen, da die Reffleine mal wieder übergelaufen ist.

Je näher wir Dragør kommen, um so glatter zeigt sich die Ostsee von der ganz braven Seite :-))

Gegen 15:30 passieren wir den Leuchtturm Dragden, der im leichten Dunst fast über dem Wasser zu schweben scheint und biegen ab in das Fahrwasser nach Kopenhagen.

Unser Blick vom Boot aus:
Ruhe im kleinen Vorhafen.
Die Øeresundsbroen, die Schweden mit Dänemark verbindet, ist kaum zu sehen.

Gegen 16:30h machen wir nach 25,4 sm und 5,5 Std. davon 3 Std. mit Segel in der Marina Dragør am Kopfsteiger fest.
Die Hafengebühr beträgt 235 DKK und 50 DKK (inkl. Pfand) Duschkarte.

Der Dragør Havn ist ein ziemlich großer Hafen mit ca. 400 Liegeplätzen. Die Steganlagen jedoch schon sehr in die Jahre gekommen. Der „alte Hafen“ für Sportboote erscheint ziemlich verwinkelt und chaotisch.

Wir machen einen Spaziergang über die Hafenanlagen. Auch hier, wie in Dänemark üblich, die kleinen Fischerhäuschen.

Was hat sich unsere Lady im Laufe der Jahre doch verändert

Ein Kreuzfahrtschiff von MSC gleitet geräuschlos am Hafen vorbei

Am Abend ein Blick zum Fort Dragør

22.09.2024 – Sonntag:

Unsere Route heute: nur Dragoer

Das Wetter heute in der Frühe: leicht bewölkt, 14°, Wind ENE 4, Baro 1019

Leider habe ich mich wohl in der Nacht verlegen. Der Rücken schmerzt, deshalb legen wir einen Ruhetag ein.

Nach dem Frühstück hilft mein lieber Mann dem hinter uns liegenden Segelboot beim Verlegen. Sie haben einen defekten Motor und müssen aus den Hafen geschleppt werden.

O-Ton Wolfgang: Dann schaue ich mir die Rollanlage der Genua an und stelle fest, dass der „Käfig“ nicht festgesetzt ist mit einer Schraube unterhalb der Trommel, sondern sich dreht. Hierdurch entsteht das Problem des Leinenüberlaufens über der Trommel. Ich wechsle die dort vorhandene Inbusschraube aus gegen eine Sechskantschraube und versehe diese mit Schraubensicherung. Ich gehe davon aus, dass dies die Problemlösung war. Trotzdem werde ich die 6 mm Reffleine gegen eine 8mm Reffleine auswechseln, die möglichst kinkenfrei ist.

Etwas später nehme ich mir das Fahrrad und fahre zu Lidl, nur ca. 1,5 km entfernt und natürlich auch am Sonntag geöffnet ist. Die Stadt Dragør sehe ich mir danach ein, sehr schön die Altstadt und heute voller Touristen. Dazu die Sonne heute, einfach sehr positiv.

Den schönen und sonnigen Tag lassen wir dann ruhig ausklingen.

Schon ist die 2. Woche vorbei und wir nähern uns Kopenhagen immer mehr.

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